Die überdurchschnittlichen Temperaturen und die lange Trockenheit des vergangenen Jahres aber auch der ungewöhnlich milde Winter haben in vielen Waldgebieten Oberösterreichs dazu geführt, dass sich der Borkenkäfer besonders stark vermehren konnte. Die Gefahr eines weiteren Anstieges der Borkenkäferschäden ist aus diesem Grund im heurigen Jahr besonders groß.
Entsprechende Maßnahmen sind daher zur Verhinderung einer Massenvermehrung besonders wichtig. Nur durch eine regelmäßige und genaue Kontrolle kann ein Borkenkäferbefall rechtzeitig erkannt und wirkungsvoll bekämpft werden! Borkenkäfer sind 2 bis 8 mm große Insekten, die sich durch die Rinde in Bäume einbohren und dort ihre Eier ablegen. Durch den Fraß der Larven und Käfer wird das lebensnotwendige Bastgewebe zerstört und so in den meisten Fällen der Baum innerhalb kurzer Zeit zum Absterben gebracht.
Die allerwichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung einer Massenvermehrung sind das rechtzeitige Erkennen des Neubefalles und die zeitgerechte Aufarbeitung und Entfernung der Schadhölzer.
Sie tragen große Verantwortung nicht nur für den eigenen Wald, sondern auch für die Sicherheit der Nachbarbestände vor Borkenkäferbefall.
Borkenkäferbefall rechtzeitig erkennen:
Unmittelbar nach den Flughöhepunkten (ab Mitte April bis Mai und Juli/August) sind regelmäßige Waldbegehungen und eine frühzeitige Erkennung und die unverzügliche Entfernung frisch befallener Schadhölzer besonders wichtig. Einer genauen und regelmäßigen Kontrolle sind dabei Käferherde des Vorjahres, aufgerissene Bestandesränder, stark aufgelichtete Bestände und Fichten(rein)bestände auf trockenen Böden zu unterziehen. Da ein Borkenkäferbefall meistens im Bereich des Kronenansatzes schon kränkelnder Bäume beginnt, sind Schadsymptome anfangs nur bei gründlicher Beobachtung zu erkennen.
Rechtzeitige Entfernung befallener Bäume und Schadhölzer aus dem Wald
Eine rasche und sorgfältige Aufarbeitung befallener Bäume und die rechtzeitige Holzabfuhr
aus dem Wald sind die beste Vorsorge gegen weiteren Borkenkäferbefall.
Bekämpfungstechnische Maßnahmen sind:
- Der rechtzeitige Abtransport aus dem Wald zu einem Verarbeitungsbetrieb (z.B. Sägewerk) oder zu einem mindestens 300 m (empfohlen werden 500 m) vom Wald entfernten Lagerplatz
- Das Entrinden der Stämme mit anschließender Behandlung der Rinde
- Die allseitige chemische Bekämpfung der nicht entrindeten Stämme mit einem´zugelassenen Bekämpfungsmittel
- Verhäckseln von Resthölzern: Astbiomasse (< 3 cm Durchmesser) ist ein wertvoller Nährstoff der unbedingt im Wald verbleiben muss!
Für Fragen rund um den Borkenkäfer:
Bezirksforstinspektion Bezirkshauptmannschaft Linz-Land: 0732/7720-66497
Bezirksbauernkammer Linz-Land: 050/ 6902-4520