Bezirkshauptmannschaft Gmunden
Esplanade 10 • 4810 Gmunden
Telefon (+43 7612) 792-0 • Fax (+43 732) 77 20-263 399
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Landeswappen Oberöstereich

Geschichte und Geografie

Geographische Lage:


Der Bezirk Gmunden, die südlichste Verwaltungsregion des Bundeslandes Oberösterreich, ist der flächenmäßig größte Teil des Salzkammergutes. Er reicht vom Hohen Dachstein (2.995 m) im Süden bis an den Rand der Welser Heide im Norden, im Westen wird er vom Höllengebirge und im Osten vom Toten Gebirge begrenzt. Auf einer Fläche von 1.432 km² spiegelt sich weitgehend die gesamte landschaftliche Vielfalt unseres Bundeslandes wider.
Zahlreiche größere und kleinere Seen, wie etwa der Traunsee, Hallstättersee, Wolfgangsee, Almsee, die Langbathseen, der Offensee prägen die Schönheit dieser oberösterreichischen Region. Der höchste Berg unseres Bundeslandes, der Hohe Dachstein, dessen Gletscher und Höhlen, der Gosaukamm mit seinen eindrucksvollen Gipfeln, der Feuerkogel als am längsten erschlossenes Alpinschigebiet, der weithin sichtbare Wächter des Salzkammergutes, der Traunstein, und die Erhebungen hin bis zum Hohen Priel geben Zeugnis von der Einmaligkeit der Gebirgswelt dieses Raumes.


 

Geschichtliche Entwicklung:


Das Salz bildete die Grundlage der Besiedelung und gab damit einer ganzen Zeitepoche (Ältere Eisenzeit 800 - 400 v. Chr.) ihren Namen: die Hallstattzeit. Illyrer und Kelten begannen vor rund 3.000 Jahren in Hallstatt Salz zu gewinnen und trieben mit den ihnen bekannten Völkern bereits regen Handel, in dem sie das Weiße Gold gegen Schmuck oder andere für ihr Leben bedeutsame Waren eintauschten. Zahlreiche Funde in den freigelegten Gräbern geben ein aufschlussreiches Zeugnis darüber.

Auch für die Römer waren dieser Handelsverkehr und der Reiz der Landschaft von besonderem Interesse. Sie siedelten von Hallstatt bis über Gmunden hinaus und nannten den Traunsee ob seiner landschaftlichen Schönheit, in die er eingebettet ist, "lacus felix" (glücklicher See). Als sie um das Jahr 488 den herandrängenden Germanen weichen mussten, dürfte auch die Bedeutung des Salzbergbaues eine wesentliche Einschränkung erfahren haben.
Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte sich das Salzwesen in enger Verbindung mit der herrschenden staatlichen Ordnung, die sich zunehmend dieses lukrativen Erwerbszweiges annahm, der in der Folge eine nicht unbedeutende Einnahmequelle für Kaiser und Könige, aber auch zur wirtschaftlichen Existenz für die Menschen der Region wurde. Der Holzreichtum der umgebenden Landschaft bildete für die Salzerzeugung bis in das vergangene Jahrhundert eine unabdingbare Voraussetzung.

Reger wirtschaftlicher und kultureller "Güteraustausch" führte schon im
14. Jahrhundert zur frühen Blüte der Salzstadt Gmunden, wo bereits im Jahre 1335 der landesfürstliche Amtsmann seinen Sitz hatte.
Im Jahre 1563 wurde der Ischler Salzberg entdeckt, 1607 ging in Ebensee die neuerrichtete Sudhütte in Betrieb. Zu diesem Zweck wurde eine Soleleitung - vermutlich die erste europäische Pipeline - aus zu Röhren gebohrten Baumstämmen von Hallstatt bis Ebensee verlegt. Mit Salzschiffen gelangte das kostbare Handelsgut auf der Traun und Donau bis Wien und darüber hinaus. In den Jahren 1825 bis 1836 wurde als Ersatz für den Zillentransport eine Pferdeeisenbahn von Gmunden über Linz nach Budweis gebaut, die man 1856 bereits auf Dampfbetrieb umgerüstet hat (Inbetriebnahme der Strecke Linz - Lambach 1859). Diese revolutionierenden technischen Neuerungen prägten nachhaltig die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk Gmunden.
Die grausamen Ereignisse der Bauernkriege 1626, an die noch heute ein Denkmal auf dem sogenannten Bauernhügel in Pinsdorf erinnert, gingen genauso wenig an den Menschen dieser Region vorüber wie die späteren Plünderungen Napoleonischer Heerscharen.

Nach der Revolution des Jahres 1848 wurden - wie im gesamten Land - die alten Grundherrschaften und die Untertänigkeit der Bauern beseitigt und eine moderne Verwaltungsorganisation geschaffen. Im Jahre 1868 wurde die Bezirkshauptmannschaft Gmunden eingerichtet. Die in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts voranschreitende Industrialisierung erfasste den gesamten Bezirk.
Die alljährliche Sommerfrische des Herrscherhauses, insbesonders des Kaisers Franz Joseph I in seiner Villa in Bad Ischl, war ausschlaggebend, dass zahlreiche Monarchen und Repräsentanten anderer Länder, Künstler und das gehobene Bürgertum als Gäste oder zur Kur ins Salzkammergut kamen. Dies war der Beginn eines frühen Tourismus, dem bis zur Gegenwart eine maßgebliche wirtschaftliche Bedeutung in der Region zukommt.

Die Zwischenkriegszeit und die beiden Weltkriege ließen auch im Salzkammergut ihre grausamen Spuren zurück. In Ebensee entstand ein Nebenlager des KZ Mauthausen, von dessen Existenz heute noch ein begehbares Stollensystem und der KZ Friedhof Zeugnis ablegen.
Wirtschaftlicher Aufschwung kennzeichnet die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und ließ das Salzkammergut zum bevorzugten Lebensraum werden. Den gesellschaftlichen Veränderungen der Gegenwart, resultierend aus einer immer rascheren technischen Entwicklung und Globalisierung, steht der Bezirk aufgeschlossen gegenüber, wobei allerdings getrachtet werden muss, die Identität dieses Lebensraumes zu bewahren. Eine intakte Umwelt muss nicht im Gegensatz zu notwendiger wirtschaftlicher Betätigung stehen, beide bilden die Grundlage für eine hohe Lebensqualität, die ein wesentliches Ziel für die Verantwortungsträger im Bezirk darstellt.

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