Wie auch im Ernstfall wurde der Krisenstab der Behörde im Rahmen eines integrierten Stabes aufgebaut, d.h. unter Miteinbeziehung der technischen Einsatzleitungen der Einsatzorganisationen in die behördliche Einsatzleitung der Bezirkshauptmannschaft. Diesem Krisenstab, bestehend aus Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaft Eferding, des Militärkommandos Oberösterreich, des Bezirkspolizeikommandos, des Roten Kreuzes, des Bezirksfeuerwehrkommandos und des Arbeiter-Samariterbundes stand Bezirkshauptmann Dr. Michael Slapnicka als behördlicher Einsatzleiter vor.
Als besondere Katastrophenlage wurde angenommen, dass verheerende Schneefälle Teile des Bezirkes praktisch von der Außenwelt abgeschnitten hatten, dass Straßen durch umgestürzte Bäume unpassierbar, ganze Ortschaften ohne Strom und Telefonverbindung waren und dass unter anderem das Alten- und Pflegeheim in Hartkirchen unter den Schneemassen einzustürzen drohte, sowie eine Zugsgarnitur der Lilo auf freier Strecke zum Erliegen kam. Erstmals wurde bei dieser Übung mit dem digitalen Katastrophenschutzsystem (DIGIKAT) gearbeitet.
Geübt wurde in den einzelnen Stäben die Durchführung von Evakuierungen und Verkehrssperren, die Information und Warnung der Bevölkerung, die Beherrschung der Gefahren für Menschen, Sachwerte sowie die Lösung von Versorgungsproblemen.
Diese Übung sollte aber auch einem zusätzlichen Zweck dienen: Allen Beteiligten sollte demonstriert werden, dass mittels Amateurfunk sehr schnell und einfach gut funktionierende Fernmeldeverbindungen aufgebaut werden können, die auch bei einem länger dauernden Stromausfall einsatzbereit bleiben und dass Funkamateure im Bedarfsfall wertvolle Hilfe leisten können.
Um neben dem ab 2016 in Oberösterreich sukzessive zu installierenden BOS-Digital-Funk-System ein redundantes Kommunikationssystem auf UKW zu demonstrieren, wurde beim Fernmeldebüro Linz eine Katastrophenschutzfunkübung angemeldet.
"Gerade in solchen Notfällen kommt es darauf an, sich auf die wesentliche sprachliche Informationsweitergabe zwischen Behörde und den Einsatzorganisationen zu beschränken und der behördlichen Einsatzleitung über Sprechfunk ein Bild über die Lage vor Ort zu verschaffen. Zudem muss dieses System rasch und einfach installiert werden können und darf nicht als Konkurrenz zum BOS-Digitalfunksystem der Behörden und Einsatzkräfte gesehen werden, sondern könnte dieses perfekt ergänzen.", teilt die Leiterin des behördlichen Krisenstabes mit.
Bei der Schlussbesprechung bedankte sich Bezirkshauptmann Dr. Michael Slapnicka bei der technischen Einsatzleitung, bei den Einsatzorganisationen und bei den Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaft Eferding für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und die sehr engagierte Umsetzung dieser Übung. Er verwies nochmals auf die Vorzüge der Arbeit im Rahmen eines integrierten Stabes hin, weil nur so eine sofortige und umfassende Informationsweitergabe zwischen der behördlichen und technischen Einsatzleitung gewährleistet ist und dringende Entscheidungen rasch und gemeinsam getroffen werden können.
Weiterführende Informationen Katastrophenschutzfunkübung
- Video über Amateurfunk im Krisenstabseinsatz.
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Österreichischer Versuchssenderverband
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Österreichischer Versuchssenderverband (Amateurfunk)
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Notfallkomunikation Österreich
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Kommunikation ist im Notfall enorm wichtig, um Hilfsmaßnahmen erfolgreich koordinieren zu können.
- Homepage Funkamateure Schärding .
- Bericht in der Zeitschrift QSP 01/2016 .