Landeskorrespondenz
Neue Förderungen werden auf der Energiesparmesse beim Infostand des Umweltressorts in Halle 20 präsentiert – Anschober schlägt Umstellung des Fördersystems für Sonnenstrom vor, um massiven Ausbau auszulösen
(LK) Oberösterreich ist Europameister beim Nutzen der Sonnenwärme für Warmwasser und Heizung. Die am 27. Februar 2015 präsentierte neue Förderaktion zur Verbindung von Sonnenwärme und Biomasse soll eine weitere Verstärkung dieses Trends bewirken.
Beim Nutzen von Sonnenstrom hingegen hat OÖ noch gewaltiges Potential: Die Photovoltaik-Kraftwerke wurden in den vergangenen Jahren viel preiswerter, seither boomt der Ausbau: Bereits 16.700 PV-Kraftwerke zur Stromerzeugung sind in OÖ in Betrieb, rund ein Prozent des Stromverbrauchs wird durch Sonnenstrom erzeugt.
Ziel von Energie-Landesrat Rudi Anschober ist es, die sinkenden Produktionskosten in den nächsten Jahren zu einer massiven Verstärkung des PV-Booms zu nutzen: „10 Prozent Sonnenstrom sind bis 2020 realistisch machbar, wenn wir mit allem Engagement für den Ausbau kämpfen. Das ist ein Wert, den Bayern heute schon hat. Und das wird der entscheidende Sprung zu 100% erneuerbarem Strom für Oberösterreich – das Landesziel bis 2030.“
Bei der Energiesparmesse werden daher zwei weitere Solar-Förderaktionen beim Stand des Umweltressorts präsentiert:
Die nächste Tranche der Förderungen für Solarstromspeicher, die ab 4. Mai in OÖ läuft, und eine Förderung von bis zu 2.400 Euro anbietet. Durch die Speicherung und damit den vermehrten Eigenverbrauch wird Sonnenstrom noch ökonomischer.
Die nächste Förderung für die Errichtung von PV-Kraftwerken durch den Klima-und Energiefonds. Gefördert werden bundesweit maximal 5 kWp mit einer Förderpauschale pro kWp von 275 Euro. Für gebäudeintegrierte PV-Anlagen ist eine Förderung von 375 Euro pro kWp möglich. Auch Gemeinschaftsanlagen von mindestens zwei Wohn- bzw. Geschäftseinheiten
werden gefördert – die Anlage ist auf 30 kWp beschränkt, anteilig werden höchstens 5 kWp mit den gleichen Fördersätzen wie bei Einzelanlagen gefördert. Eine Antragstellung ist laufend ab sofort bis 14. Dezember 2015 möglich.
Anschober abschließend: „Die Oberösterreicher/innen fordern mit einer Mehrheit von 75 Prozent laut aktueller SORA-Studie mehr Förderung von Sonnenstrom. Ich werde bei der heutigen Energiereferent/innen-Konferenz in Wels dem Wirtschaftsminister vorschlagen, zu einem neuen Fördersystem zu wechseln: Statt beschränkter Anzahl von Förderungen - und dadurch Behinderung vieler Investitionen für Bürger/innen, die für den Umstieg bereit wären, ein Umstieg auf ein Mehrwertsteuer-Befreiungsmodell für alle Anlagen bis 25 kWp (rund 120 m²). Dies wäre völlig unbürokratisch, würde niemanden behindern oder von der Förderung ausschließen, brächte sinkende Förderungen mit sinkenden Kosten und sollte 2020 dann völlig auslaufen. Bis dahin könnte mit diesem Modell ein großartiger Ausbau verwirklicht werden.“