Missbrauchsfall in Oberösterreich - Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendanwaltschaft ersuchen um sensiblere Berichterstattung

Landeskorrespondenz

(LK) Die aktuelle Berichterstattung zu einem Missbrauchsverdacht in Oberösterreich bestätigt, dass die Persönlichkeitsrechte von Kindern und Jugendlichen in solchen Fällen offenbar zu wenig geschützt sind. Erst vor rund zwei Wochen stellten die Landes-Kinder-und Jugendhilfereferent/innen bei ihrer Konferenz in St. Pölten fest, dass detaillierte Berichte über Misshandlung oder über sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche deren Persönlichkeitsrechte verletzen. „Wir möchten eine bessere, verbindliche Regelung erreichen“, setzten sich die zuständigen Politiker/innen das angestrebte Ziel.

In einigen Ausgaben von Printmedien finden sich in einem derzeit aktuellen Fall so konkrete Angaben zu Ort, Funktion des mutmaßlichen Täters und Alter des Opfers, dass die Identität des Opfers klar erkennbar ist. Dadurch wird ein Kind, das ohnehin bereits sexueller Gewalt ausgesetzt war, zusätzlich belastet.

„Dankenswerter Weise finden sich auch Bespiele für eine sensiblere Berichterstattung, die das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit genauso erfüllen“, stellen die Leiterinnen von Kinder- und Jugendanwaltschaft und Kinder- und Jugendhilfe, Mag.a Christine Winkler-Kirchberger und Dr.in Gabriele Haring fest. „Wir appellieren aber an das Verantwortungsbewusstsein aller Redakteure/innen und ersuchen sie dringend, das Schutzbedürfnis von Kindern und Jugendlichen besonders zu respektieren“, so die beiden Leiterinnen abschließend.