LRin Jahn: Erste Österreichische Landestierschutzkonferenz – Zentrales Thema „Kampf gegen illegalen Welpenhandel“

Landeskorrespondenz

(LK) Am 13. März 2015 fand im Wiener Rathaus – auf Einladung von StR.in Mag.a Ulli Sima – die erste bundesweite Konferenz aller Tierschutzreferent/innen der Länder statt. Auch die für den Tierschutz zuständige Ministerin Dr.in Sabine Oberhauser war anwesend und tauschte sich intensiv mit den Ländervertreter/innen aus.

 

Inhaltlich stand vor allem der Kampf gegen den illegalen (Online)-Tierhandel auf der Tagesordnung. Jährlich werden geschätzte 100.000 bis 200.000 Hundewelpen aus Osteuropa in den deutschsprachigen Raum geschleust. „Alle Jahre wieder werden Tiere zu verschiedenen Anlässen verschenkt und landen kurze Zeit später in den Tierheimen. Im schlimmsten Fall werden die Tiere einfach ausgesetzt“, warnt LRin Mag.a Gertraud Jahn daher vor einer unüberlegten Tieranschaffung.

 

Jahn wies in diesem Zusammenhang auf der Tierschutzkonferenz darauf hin, dass vor allem die Bewusstseinsbildung in Form geeigneter Öffentlichkeitsarbeit ein wesentlicher Schlüssel zur Verhinderung des illegalen Tierhandels darstellt. „Die Menschen müssen wissen, dass die Bedürfnisse der Tiere hintangestellt werden und gesunde Tiere nur aus den Tierheimen oder von seriösen Züchter/innen zu bekommen sind. Oft handelt es sich hierbei um kranke Tiere, die viel zu jung von der Mutter getrennt wurden. Sie sind meist ungeimpft und traumatisiert, da sie über weite Distanzen importiert werden. Ich rate dringend davon ab, Haustiere über das Internet, auf Flohmärkten oder aus dem Ausland anzuschaffen“, betont LRin Jahn erneut.

 

Die Bundesländer vereinbarten die Zusammenarbeit und den Informationsaustauch zur wirksamen Bekämpfung des illegalen Tierhandels zu intensivieren und ersuchten auch die zuständige Ministerin, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen unerwünschten Tierhandel zu verbieten. Oberösterreich sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die zum Vollzug des Tierschutzgesetzes berufenen Behörden bereits frühzeitig im Vorfeld einzubinden. Auch der Wunsch nach einer möglichst zentralen Zulassungs- und Registrierungspflicht für Vereine, Institutionen, die Tiere zum Zwecke der Abgabe oder Vermittlung ins Inland verbringen, wurde Ausdruck 
verliehen. Darüber hinaus ging es aber auch um den Verkauf von exotischen Wildtieren auf Tierbörsen und Messen, wobei als good-practice-Beispiel die Etablierung der ersten fairen Tiermesse "PetExpo" in Wien den Teilnehmer/innen der Konferenz vorgestellt wurde. Ebenso wurde über den Vollzug von Halteverboten sowie den Umgang mit "animal hoarding" oder aber auch über eine bundeseinheitliche Verbotsliste im Bereich der Haltung gefährlicher Wildtiere.

 

"Auch wenn es bereits entsprechende länderübergreifende Gremien, wie z. B. den Tierschutzrat oder den Vollzugsbeirat gibt, begrüße ich die politische Abstimmung der Tierschutzreferent/innen aller Bundesländer zu grundlegenden Fragen des Tierschutzes. Es ist wichtig, sich in Fragen des einheitlichen Vollzuges auf dieser Ebene abzustimmen und über den eigenen Tellerrand zu blicken. In diesem Sinne begrüße ich den Beschluss der Konferenz, sich künftig auch "offiziell" über die Verbindungsstelle der Bundesländer organisieren zu wollen", betont abschließend Tierschutz-Landesrätin Jahn.

 

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