Landeskorrespondenz
(LK) „Als großen Oberösterreicher, der als Staatsoberhaupt durch seine Glaubwürdigkeit und Integrität, seinen Mut und seine Bescheidenheit, seine Grundsatztreue und seine Humanität für unser Land menschliche und politische Maßstäbe gesetzt hat“, bezeichnet am 13. März 2015 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger. Kirchschläger wäre am 20. März 100 Jahre alt geworden.
„Seine Stimme fehlt uns heute, sein Vermächtnis aber bleibt. Unsere Generation und kommende Generationen können vieles von Rudolf Kirchschläger lernen:
Rudolf Kirchschläger hat immer wieder vorgelebt, dass die Sicherung des Friedens im Großen und im Kleinen eine Daueraufgabe bleibt, an der wir alle arbeiten müssen. Er war in allen seinen Funktionen als Diplomat, als Außenminister und als Bundespräsident ein ständiger Arbeiter und Mahner für den Frieden. Er hat immer wieder klar gemacht, dass „Friede niemals ein endgültiger Besitz ist“.
Zu Rudolf Kirchschläger gehörte auch der unerschütterliche Glaube an unser Land und seine Menschen. Kirchschläger, der das Scheitern der 1. Republik miterlebt hat, hat uns immer wieder ermuntert, an unser Land zu glauben und an die Leistungsfähigkeit seiner Menschen.
Kirchschläger hat auch immer wieder vorgelebt, dass Politik in erster Linie als Dienst zu verstehen ist. Er hat sich als Bundespräsident als „erster Diener“ des Landes und seiner Menschen verstanden“, so Pühringer.
„Zu Rudolf Kirchschläger gehört, dass er Zeit seines Lebens vor allem durch seine gelebte Übereinstimmung von politischer Überzeugung und Lebenspraxis beeindruckt hat. Leben, Tun und Rede waren bei ihm deckungsgleich.“
In seiner Amtszeit und darüber hinaus waren das Wort und seine Reden sein wirkungsvollstes Instrument. Im Jahr 2000 wurde daher von Landeshauptmann Pühringer eine Sammlung ausgewählter Reden von Rudolf Kirchschläger heraus gegeben. Von den mehr als 1.200 Reden in seinen beiden Amtszeiten sind an die 1.100 an die Menschen in Österreich gerichtet. „Es war daher nur logisch, dass wir das Buch „Immer den Menschen zugewandt“ betitelt haben“, so Pühringer.
Rudolf Kirchschläger wurde am 20. März 1915 in Niederkappel geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Kronstorf. Ab 1954 war er als Rechtsexperte im Außenministerium wesentlich an den Vorarbeiten und am Zustandekommen von Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz beteiligt. Von 1967 bis 1970 war er Leiter der Österreichischen Gesandtschaft in Prag. Von 1970 bis 1974 war er Außenminister und von 1974 bis 1986 Bundespräsident.
Rudolf Kirchschläger verstarb am 30. März 2000 in Wien.
Gedenkveranstaltungen zum 100. Geburtstag von Rudolf Kirchschläger:
Steyrermühl
15. März: Aufführung Festmesse von Johann Kirchschläger (Vater)
20. März: Veranstaltung „100 Jahre: Von Steyrermühl bis zur Hofburg – Die Geschichte des Rudolf Kirchschläger“
Niederkappel:
21. und 22. März: Vergabe des Kirchschläger-Preises und Aufführung einer Messe mit einem Kronstorfer Chor
Kronstorf:
17. März: Projekt „Spurensuche“ – Fahrt nach Wien den Spuren des Rudolf Kirchschläger dort nachzugehen
20./21. März: Eröffnung eines Sonderpostamtes mit einer Marke von Rudolf Kirchschläger und einer Fotoausstellung
Frühsommer 2015: Broschüre über das Leben und Wirken von Kirchschläger Vater und Sohn in Kronstorf
30. Mai 2015: Predigt von Prof. Walter Kirchschläger im Rahmen einer Bibelausstellung in Kronstorf
Sommer 2015: Erweiterung Kirchschläger-Wanderweg
September 2015: Anbringen eines Bildes und Zitaten von Rudolf Kirchschläger im Zuge der Eröffnung der „Kirchschläger Arkade“
LEADER-Projekt in Planung: Rudolf Kirchschläger-Jugenddemokratie-Werkstatt für Gemeinden
Steyr/Kronstorf:
September 2015: Gemeinsames Symposium mit der Stadt Steyr (Vermächtnis Rudolf Kirchschlägers)
Linz
21. März: Stipendienübergabe der Dr. Rudolf Kirchschläger-Stipendien