LR Anschober startet überparteiliche Initiative für mehr Ernährungsbildung an den Schulen

Landeskorrespondenz

(LK) "105.000-mal essen wir im Lauf unseres Lebens. Mit unserer Ernährung entscheiden wir ganz wesentlich über unsere Gesundheit, über Umwelt, Böden, Grundwasser und Klima, über die Struktur und die Zukunftschancen der Landwirtschaft, über gerechten Handel und vieles andere mehr. Viele Ernährungsexpert/innen, Gastronom/innen und Pädagog/innen üben Kritik an zu wenig Information für Kinder und Jugendliche in Österreichs Schulen über Ernährung, Konsument/innenschutz und Kochen. Das stimmt nur zum Teil: Vielfach engagieren sich Pädagog/innen und Eltern sehr und die Kids sind mit großem Interesse bei der Sache. Aber dieses Engagement braucht mehr Unterstützung, mehr Platz und einen besseren Stellenwert", fordert Oberösterreichs Konsument/innenschutz-Landesrat Rudi Anschober.

Die vielen Vorschläge einer stärkeren Verankerung der Ernährungsbildung in den Schulen möchte Anschober nun mit einer breiten Bürgerinitiative bündeln, die sich an den Nationalrat wenden soll und unter anderem von Gastronom/innen, Pädagog/innen und Ernährungsexpert/innen getragen werden wird.

Konkret wird für die Lebenskompetenzen Ernährung, Kochen, Gesundheit und Verbraucher/innenbildung vorgeschlagen, dass:

  1. an den Pädagogischen Hochschulen und den Universitäten diesbezüglich eine Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen sichergestellt wird,
  2. das Angebot an Weiterbildungs- und Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer/innen entsprechend erweitert wird,
  3. die Errichtung einer tertiären Bildungseinrichtung mit einem Schwerpunkt auf den genannten Lebenskompetenzen angestrebt wird,
  4. mittelfristig ein verpflichtendes Unterrichtsfach an Volksschulen und allen Schulen der Sekundarstufe I inklusive der AHS-Unterstufe angestrebt wird.

Landesrat Anschober: „Mir geht es darum, eine Diskussion auszulösen, wie Ernährungsbildung am besten verstärkt in unseren Bildungseinrichtungen gelebt werden kann.“

Stand der Ernährungsbildung an den Schulen

In Volksschulen und AHS-Unterstufen ist derzeit kein eigenes Fach vorgesehen. „Ernährung und Haushalt“ ist lediglich in der Neuen Mittelschule (NMS) Pflichtgegenstand, allerdings wurde dieser Gegenstand mit der Überführung der Hauptschulen in NMS vielfach stark ausgedünnt. Laut Lehrplanverordnung für die NMS muss in zumindest einem der vier Schuljahre mind. 1 Stunde bis max. 4 Stunden pro Woche das Unterrichtsfach „Ernährung und Haushalt“ angeboten werden. In vielen Schulen wird derzeit das Minimum angeboten.

So kann man die Initiative unterstützen

Die Initiative wird nach ihrer Startphase in den kommenden Wochen im Mai breiter an die Öffentlichkeit treten.

Unterschriftenlisten gibt es auf www.anschober.at oder unter lr.anschober@ooe.gv.at