Landeskorrespondenz
(LK) Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober eröffnete am 17. April 2015 die größte Geothermie-Anlage Österreichs – in Mehrnbach/ Ried im Innkreis.
LR Anschober: „Die neue Anlage trägt einen wesentlichen Anteil zur Energiewende in Oberösterreich bei. Schon jetzt ist Oberösterreich das Geothermie-Land Nr. 1 in Österreich mit sieben geothermischen Fernwärmeanlagen. Damit werden drei Viertel der gesamt-österreichischen Geothermie-Leistung von 70 GWh in OÖ produziert. Die Leuchtturm-Anlage in Ried wird durch ihren Vollausbau in einigen Jahren die bisherige Geothermieleistung Österreichs gar verdoppeln.“
Die Region Ried wird durch die neue Geothermie-Anlage zu einer Modellregion für eine nachhaltig ökologische, versorgungssichere und klimafreundliche Wärmeversorgung. Die Anlage wird aus 2.000 Metern Tiefe mit rund 90°C heißem Wasser betrieben. Durch den Bau von etwa 40 km langen Transport- und Verteilleitungen werden nun schon Private, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen der Bezirkshauptstadt Ried i.I. und der Gemeinde Mehrnbach beliefert.
LR Anschober: „Schon jetzt sind viele Private, aber auch die regionale Wirtschaft und einige öffentliche Einrichtungen auf diese erneuerbare Energiequelle umgestiegen – die Region kann sich dadurch zu einer Vorreiterregion beim weitgehenden Verzicht auf fossile Brennstoffe und für die Energiewende entwickeln. Ab 2017 soll die neue Anlage jährlich rund 67 Mio. kWh Wärme aus fossilen Brennstoffen ersetzen und somit rund 17.000 Tonnen CO2 einsparen!“
Aktuell beziehen etwa schon das Bundesschulzentrum Ried, die Innviertler Siedlungsgenossenschaft (ISG) mit über 900 Wohnungen, die Stadtgemeinde Ried mit Kindergärten, Volks- und Hauptschulen, die Messe Ried oder das Alten- und Pflegeheim des Sozialhilfeverbandes sowie einige Unternehmen wie Fischer Sports, FACC, Benteler SGL, Löffler, Wintersteiger oder das Einkaufszentrum Weberzeile Wärme der neuen Anlage.
In einem schrittweisen Prozess wurden die Wärmelieferungen an die ersten Kundenanlagen schon vor über einem Jahr begonnen. Derzeit ist die Entnahme auf 198 Kubikmeter Heißwasser pro Stunde limitiert. Ab November darf die Entnahme auf 270 Kubikmeter pro Stunde erhöht werden. Es wird davon ausgegangen, dass dadurch die Temperatur bis auf 90 Grad ansteigen und damit die Effizienz des Projektes weiter erhöht wird.