Landeskorrespondenz
(LK) Der Umweltkriminalfall Ohlsdorf ist weitgehend aufgeklärt, jetzt arbeiten Umweltkripo und die Strafrechtsbehörde an der strafrechtlichen Beweisführung.
Geklärt ist die Tatsache der illegalen Einbringung großer Mengen von Pestizidschlämmen auf die Baurestmassendeponie Ohlsdorf. Geklärt ist dessen Versickerung, geklärt ist eine Ausbreitung im Gewässerbegleitstrom der Traun.
Im Ausschlussverfahren wurden mögliche Ausbreitungswege abgeklärt: Nun wird versucht, mit einem Färbeversuch den Weg der Pestizide von der Baurestmassendeponie in die Traun und entlang der Traun nachzuzeichnen, um eine restlose Aufklärung zu ermöglichen.
Dabei wird mit in einem Farbstoff versetztes Wasser auf dem Wege eingebracht, wie auch das Pestizid in die Baurestmassendeponie eingebracht wurde. Durch die Überwachung der Grundwassersonden nach Auftreten des Farbstoffes soll es möglich werden, den Gang des Farbstoffes nachzuverfolgen und damit den Ausbreitungsweg der Pestizide nachzuzeichnen, um eine wichtige Beweisführung zu starten.
Das Bohren zusätzlicher Sonden im Nahbereich der Traun hat letzte Woche begonnen, nach dem nun alle Zustimmungen vorliegen.
Funktioniert alles wie geplant, wird der Farbstoff nach rund drei Wochen nach Funktionsfähigkeit der Sonden auf die Reise geschickt. Diese Ausbreitung eines harmlosen Farbstoffes wird in einzelnen Etappen nachgezeichnet, weil sonst zu viel Farbe verwendet werden müsste. Ein vollständiges Endergebnis wird von LR Anschober bis spätestens Jahresende erwartet.
Das Ziel ist, damit den Ausbreitungsweg der Pestizide vollständig beweisbar zu machen. Ein wichtiger Punkt für das Strafverfahren.
Nachdem die Grundwasser-Belastung seit März deutlich zurückgeht, nimmt auch die Belastung der Traun, welche in Minimalspuren bis Ebelsberg nachweisbar war, ab.