Renaturierung der Mittleren Antiesen wird fortgesetzt - Oö. Landschaftsentwicklungsfonds finanziert Grundstückserwerb

Landeskorrespondenz

(LK) Aus den Mitteln des Oö. Landschaftsentwicklungsfonds wurden Flächen für den Rückbau der Antiesen im Bereich der Gemeinden Aurolzmünster und Utzenaich gesichert. Die Bauarbeiten wurden durch den Wasserverband Antiesen in Auftrag gegeben und werden bis Ende des Jahres 2015 andauern.

 

„Nach mehr als 110 Jahren im begradigten Korsett bekommt die Antiesen ein neues natürliches Gewässerbett. Dadurch wird vielen Pflanzen- und Tierarten gerade im Jahr des Artenschutzes Lebensraum zurückgegeben“, freut sich Naturschutz-Landesrat Dr. Manfred Haimbuchner. Die Renaturierung erfolgt durch die Schaffung eines neuen Gewässerbettes, das durch steile und flache Uferstrukturen charakterisiert sein wird. Vom Oö. Landschaftsentwicklungsfonds – einer abteilungsübergreifenden Einrichtung der Abteilungen Land- und Forstwirtschaft, Oberflächengewässerwirtschaft, Naturschutz und Straßenneubau und -erhaltung beim Amt der Oö. Landesregierung – wurden Flächen in großzügigem Ausmaß in der Höhe von etwa 48.000 € finanziert, um auf Ufersicherungen im neuen Gewässerbett gänzlich verzichten zu können und so eine natürliche Gewässerdynamik zuzulassen. „Im Hochwasserfall wird sich der Wasserabfluss auf das neue renaturierte und das alte Bachbett aufteilen, sodass eine Verbesserung durch mehr Rückhalteraum gegeben ist. Mittels Geländegestaltungen kann auch der Abfluss von Oberflächenwasser in die Renaturierung gelenkt werden, sodass eine Siedlung bei Starkregen besser als bisher geschützt wird“, weiß Wasser Landesrat Rudi Anschober. Zudem wird eine Sohlschwelle entfernt und so die Durchgängigkeit des Gewässers verbessert. Der Projektbereich erstreckt sich auf eine Länge von rund 350 Metern und befindet sich im prioritären Sanierungsbereich der Antiesen.

Die Flächen für die Renaturierung wurden überwiegend durch Kauf von Grundstücken mit anschließendem Flächentausch lukriert. „Durch den Tausch konnten zersplitterte Bewirtschaftungsverhältnisse behoben werden“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Er verweist auf eine Win-Win-Situation: „Wasserbau und Naturschutz haben Flächen am Gewässer für die Renaturierung erhalten, die Landwirtschaft kann hochwertige Ackerflächen nun besser nutzen.“

Doch noch ein weiterer Synergieeffekt wird durch den Rückbau der Antiesen erreicht, meint Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl: „Mit der Novelle des Naturschutzgesetzes im Jahr 2014 wurde die Bevorratung von Flächen als zukünftige ökologische Ausgleichsmaßnahme  ermöglicht. Die Renaturierung der Antiesen ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Ausgleichsmaßnahmen für allfällige künftige Straßenbauprojekte im selben Landschaftsraum vorab umgesetzt und gesichert werden können.“ Neben einem Lückenschluss im Biotopverbundes durch standortgerechte Bepflanzung und der Neuanlage von Feuchtbiotopen im Bereich der Renaturierung weist das Projekt des Oö. Landschaftsentwicklungsfonds Synergieeffekte im Bereich des Hochwasserschutzes, der ländlichen Neuordnung und bei der Bevorratung ökologischer Ausgleichsflächen für den Straßenbau auf.

 

Rückfragehinweis: Dr. Stefan Reifeltshammer 0732/7720-16198