Landeskorrespondenz
(LK) Am 29. April findet der Internationale Tag gegen Lärm statt – mit Unterstützung des oö. Umwelt- und Konsument/innenschutz-Ressorts von Landesrat Rudi Anschober. Lärm und seine Auswirkungen auf menschliche Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft stehen im Fokus und auf die akustische Dauerbeschallung an vielen Orten wird aufmerksam gemacht.
„Lärm ist nicht nur ein großes Umweltproblem, auch gesundheitlich und volkswirtschaftlich kommt es uns teuer zu stehen. In Oberösterreich leiden viele Menschen unter der akustischen Plage. Die vielen leicht vermeidbaren Lärmbelastungen im Alltag schaffen schließlich in Summe die massiven Hörprobleme, mit denen wir konfrontiert sind. Wo wir Lärm vermeiden können, sollten wir das tun, damit wir z.B. wieder bei offenem Fenster schlafen können und unsere Lebensqualität nachhaltig verbessern", so LR Anschober.
Das Umwelt-Ressort unterstützt daher auch heuer wieder verschiedene Initiativen, etwa von Hörstadt. So macht ein Spot von Hörstadt auf den Infoscreens der Linzer Straßenbahnen und Busse auf das Problem breit öffentlich aufmerksam. Die Kernbotschaft: „Ein Dankeschön an alle Straßenbahn- und Bus-Benützer/innen, die mit Öffis statt mit dem Auto unterwegs sind. So leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Lärmreduktion“.
Was ist Lärm?
Lärm ist unerwünschter Schall. Also ist jedes uns störende Geräusch bereits Lärm. Unabhängig von der Lautstärke. Der in der Nacht leise tropfende Wasserhahn ist genauso Lärm wie der donnernde Verkehr auf der Durchzugsstraße.
Woher kommt der Lärm?
Wir erzeugen Lärm selbst durch
- unsere Fortbewegung mit Autos und anderen Verkehrsmitteln,
- die von uns geschaffenen Maschinen und Geräte,
- alltägliche und dauernde akustische Belastungen wie Hintergrundmusik, Warn- und Signaltöne, Betriebsgeräusche von technischen Geräten u.v.m.
Neben der Fremdbeschallung z.B. durch Verkehrslärm ist auch die Selbstbeschallung durch ununterbrochenes Musikhören einer der zentralen Auslöser für Gesundheitsschäden. Daher stellt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Selbstbeschallung heuer in ihren Fokus.
Schwerpunkt der WHO: Belastung von Kindern und Jugendlichen durch Selbstbeschallung
Die Folgen der Selbstbeschallung sind alarmierend:
1,1 Milliarden junge Menschen weltweit tragen das Risiko, Gehörschäden aufgrund ihrer Hörgewohnheiten zu erleiden.
Über 43 Millionen Menschen im Alter zwischen 12 und 35 Jahren haben bereits Gehörschäden.
In mittel- und hochentwickelten Ländern hören ca. 50 % der 12-35-Jährigen “ungeschützt” (= zu laut und ohne Pausen) mit ihren Audio-Devices wie MP3-Player, Smartphones, u.a.
Rund 40 % dieser Altersgruppe sind schädigenden Lautstärkepegeln in Discos, Bars, Sport- und Open-Air-Events ausgesetzt.
Daher sollten Präventions-Maßnahmen so breit wie möglich forciert werden:
Lautstärke zurückdrehen
Lärmsenkende Kopfhörer und/oder Ohrstöpseln bei lärmenden Events tragen
Zeitlimits für lärmende Aktivitäten
Ruhepausen ohne Lautsprecher festlegen
Auf die ersten Anzeichen von Hörschäden genau achten wie z.B. Pfeifton in den Ohren (Tinnitus), schlechte Sprachverständlichkeit am Telefon und in lauten Umgebungen, Hörschwierigkeiten von hohen Tönen und Geräuschen
Die WHO sieht neben den Maßnahmen, die Jede/r selbst setzen kann, auch Eltern und Lehrer/innen in der Pflicht, über Lärmschutz aufzuklären. Schulen/Kindergärten sollen zu einem Ort besserer Akustik werden, auch Eventmanager können einen Beitrag leisten, indem sie z.B. für niedrigere Lärmpegel sorgen oder Ohrenstöpsel anbieten und Ruhezonen einrichten. Und Produzenten können Audio-Devices gestalten, die Safety-Features und Display-Informationen über sicheres Hören auf den Produkten und auf der Verpackung haben.
Was tun?
Lärmvermeidung ist der erste Schritt.
Oft genügt es, auch „mit den Ohren zu denken“. Überlegen Sie sich, welche Konsequenzen Ihre Handlungen Tag für Tag auf akustischer Ebene haben – für Sie selbst und die anderen.
Weitere Infos:
Land OÖ/Lärm: www.land-oberoesterreich.gv.at/12781.htm
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