Landeskorrespondenz
LR Hiegelsberger: Konsequente Importholzkontrolle zum Schutz der Umwelt weiterhin entscheidend
(Presseaussendung vom 3.1.2017)
Im Jahr 2012 wurde bei amtlichen Kontrollen im Bereich um St. Georgen bei Obernberg, Bezirk Ried im Innkreis, das Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers nachgewiesen. Nach rigorosen Bekämpfungsmaßnahmen kam es in diesem Befallsgebiet zur erfolgreichen Ausrottung. Es wurden seit vier Jahren, das entspricht mindestens zwei vollständigen Entwicklungszyklen des Schädlings, keine weiteren Spuren nachgewiesen. Aus diesem Grund kann der Schadorganismus in diesem Gebiet nun endgültig als ausgerottet betrachtet werden. „Die Gefahr der Neueinschleppung besteht weiterhin. Die intensiven Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen des Landes Oberösterreich in den vergangenen 15 Jahren zeigen, dass die Forderung nach einer konsequenten und lückenlosen Importholzkontrolle zum Schutz unserer Umwelt nicht überzogen ist“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Information zum Asiatischen Laubholzbockkäfer:
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist einer der gefährlichsten Laubholzschädlinge der Welt. Sind die Bäume erst einmal befallen, können sie nicht mehr gerettet werden. Er zählt zu den 100 gefährlichsten Neueinwanderern und gilt in der EU als Quarantäneschädling. Der Asiatische Laubholzbockkäfer stammt aus dem südostasiatischen Raum und wurde über Granitsteinimporte in Paletten-Holz eingeschleppt. In Europa sind aktuell 28 Befallsherde bekannt. Drei dieser 28 Befallsherde liegen in Österreich, alle drei in Oberösterreich.
Da bei Kontrollen von Warenlieferungen aus dem asiatischen Bereich immer wieder lebende Stadien von gefährlichen Baumschädlingen gefunden werden, ist trotz einer zwischenzeitigen Intensivierung der Importkontrollen die Gefahr einer neuerlichen Einschleppung nach wie vor hoch.
Befall in Oberösterreich:
Im Jahr 2001 wurde im Stadtgebiet von Braunau, erstmalig in Europa, das Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers nachgewiesen. Dieses Befallsauftreten konnte erst nach 11-jährigen umfangreichen Bekämpfungsmaßnahmen im Jahr 2012 beendet werden. Aktuell wird in Oberösterreich noch das im Jahr 2013 in Gallspach entdeckte, dritte Befallsauftreten mit hohem Aufwand bekämpft. In diesem Bereich wurden bisher rund 150 Bäume mit Befallssymptomen gefunden und zwischenzeitig mehr als 1.000 Bäume geschlägert. Nach nunmehr 3-jährigen Bekämpfungsmaßnahmen ist zwar auch in diesem Befallsgebiet die Anzahl der neu entdeckten Bäume mit Befallssymptomen rückläufig, mit einer Ausrottung des Schädlings ist allerdings auf Grund der Größe des Befallsauftretens und der schwierigen Befallsfeststellung frühestens Ende 2020 zu rechnen.