Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 4.1.2017)
Dem Land Oberösterreich ist Entwicklungszusammenarbeit seit über vier Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen. Das Budget stieg kontinuierlich von 21.000 Euro im Jahr 1965 auf 2,1 Mio. Euro für das Jahr 2017. Damit können jährlich mehr als 100 Projekte im Bereich der
Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden. Diese Projekte bieten Hilfe und Unterstützung für fast 600.000 Menschen. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Lebensverhältnisse in ausgewählten Regionen der Dritten Welt spürbar zu verbessern und zugleich die oö. Bevölkerung für Entwicklungszusammenarbeit und fairen Handel zu sensibilisieren.
„Wenn jede Region in wohlhabenden Ländern zumindest eine Region in der dritten Welt konsequent als Pate unterstützen würde, könnte eine beachtliche Verbesserung in einem überschaubaren Zeitraum erreicht werden. Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer sowie Missionarinnen und Missionare haben es uns vorgemacht, wie man nachhaltig mit relativ geringem finanziellen Einsatz die Lebenssituation vieler Menschen verbessern, ja sogar Leben retten kann, vor allem aber Menschen Hoffnung geben kann“, so der Referent für Entwicklungszusammenarbeit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer als Begründung für das starke Engagement des Landes OÖ.
„Denn Friede, Freiheit und Wohlstand sowie eine intakte Umwelt können wir nur garantieren, wenn die Chancengerechtigkeit weltweit zunimmt und wir uns unserer sozialen und ökologischen Verantwortung stellen. Wir erleben heute bereits mit, was passiert, wenn Menschen in ihrer Heimat keine Perspektive mehr sehen.“
Das Land Oberösterreich schreibt daher auch im Jahr 2017 wieder den Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit und den Eduard-Ploier-Journalisten-Preis für Publikationen, welche die Idee der Entwicklungshilfezusammenarbeit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, aus.
Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit 2017
Eduard Ploier hat in der Entwicklungszusammenarbeit durch Jahrzehnte aus tiefster Überzeugung und mit großer Dynamik gewirkt. Er hat schon frühzeitig erkannt, dass Entwicklungshilfe nicht bloß im Geben von Almosen besteht, sondern dass sie als Hilfe zur Selbsthilfe zu begreifen ist.
In Würdigung seiner Verdienste und um das Gedankengut der Entwicklungszusammenarbeit zu verbreiten und zu vertiefen sowie um hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit zu würdigen, wurde der Eduard-Ploier-Preis geschaffen, der hiermit zum Stichtag 4. Jänner 2017, dem Todestag Eduard Ploiers, ausgeschrieben wird.
Bei der Einreichung für den Eduard-Ploier-Preis des Landes Oberösterreich und der Diözese Linz ist zu beachten, dass
- das Projekt realisiert sein oder konkret realisierbar erscheinen soll,
- das Projekt eine regionale Bedeutung erreicht haben oder voraussichtlich erreichen soll,
- das Projekt beispielgebend und/oder innovativ sein soll.
Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen sowie Personenvereinigungen aus ganz Österreich, wobei ein Bezug zum Bundesland Oberösterreich gegeben sein muss.
Die Preisträgerinnen und Preisträger werden durch eine Jury, bestehend aus je einer Vertreterin oder einem Vertreter der dem Kuratorium angehörenden Einrichtung festgelegt. Diese Kuratoren stiften durch finanzielle Leistungen den Eduard-Ploier-Preis.
Förderungspreise:
Die Vergabe der Preise erfolgt gemäß den Statuten des Kuratoriums für den Eduard-Ploier-Preis, wobei ein Preis oder mehrere Preise in der Höhe bis zu einem Gesamtbetrag von 24.000 Euro regelmäßig und zwar im Abstand von jeweils zwei Jahren, an eine Preisträgerin oder einen Preisträger oder mehrere Preisträgerinnen oder Preisträger vergeben werden können.
Eduard-Ploier-Journalistenpreis 2017
Das Eduard-Ploier-Preis-Kuratorium stiftet für hervorragende journalistische Leistungen zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit den Eduard-Ploier-Journalistenpreis. Der Preis verfolgt das Ziel, die Idee von Eduard Ploier im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit aufzugreifen und jene publizistischen Leistungen zu fördern, die das Gedankengut der Entwicklungszusammenarbeit und die Hilfe zur Selbsthilfe einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen.
Würdigungspreis:
Der Preis wird jedes zweite Jahr an Journalistinnen/Journalisten vergeben, die über Projekte berichten, die mit Oberösterreich in Beziehung stehen. Die Höhe des Preises beträgt 3.000 Euro. Der Eduard-Ploier-Journalistenpreis wird als Würdigungspreis vergeben. Die Einreicherin oder der Einreicher muss nicht die Autorin oder der Autor sein.
Einreichung
Bewerbungen um den Eduard-Ploier-Preis sind schriftlich mit einer entsprechenden Projekt-beschreibung vorzunehmen.
Für die Bewerbung um den Eduard-Ploier-Journalistenpreis kommen nur jene journalistischen Arbeiten in Betracht, die in den der Ausschreibung vorangegangenen zwei Jahren in Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen, Radio und Internet veröffentlicht wurden. Die Arbeiten sind der Einreichung beizulegen.
Einreichschluss:
Die Bewerbungen für den Eduard-Ploier-Preis 2017 und für den Eduard-Ploier-Journalistenpreis 2017 können bis 10. April 2017 eingereicht werden und sind entweder per E-Mail an lfw.post@ooe.gv.at oder per Post an das Amt der Oö. Landesregierung, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz, zu Handen Herrn Hofrat Mag. Hubert Huber, zu übermitteln.
Für Auskünfte steht die Abteilung Land- und Forstwirtschaft, Referat Entwicklungszusammenarbeit, Tel.: (+43 732) 77 20-115 01, oder 115 27, gerne zur Verfügung.
Die Preisträger 2015 waren:
- BRAVEAURORA - Verein zur Unterstützung von gefährdeten Kindern und zur Dorfentwicklung in Afrika, Linz, für das Projekt „YOUNG AMBASSADORS PROGRAM in Guabuliga, Ghana“
- Dechant KonsR Mag. Johann GMEINER, Pfarre Grieskirchen, für die Projekte „Unterstützung des Missionseinsatzes und der Entwicklungshilfe des Stiftes Kremsmünster in Brasilien, Unterstützung und Finanzierung von zahlreichen MIVA-Fahrzeugen in Afrika seit 1986 sowie Initiierung zahlreicher Entwicklungshilfeprojekte in Tansania und Nigeria“
- Ehrwürdige Schwester Bertholde POLTERAUER aus Schlierbach, in Harare, Simbabwe, von den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut für ihr Lebenswerk.
- Nepalhilfe Aruntal – Verein zur Förderung der Region Oberes Aruntal in Ostnepal, Obmann Johann WINKLER aus Bad Leonfelden, für das Projekt „Ländliche Entwicklung und Trinkwasser Chepuwa Nepal“
- Bruno PLUNGER von der Initiative Eine Welt Braunau für sein Lebenswerk.
- Josef LINSMAIER – Obmann des Vereins zur Unterstützung der Kleinbauern und Landlosen in der Diözese Rui Barbosa in Brasilien, Wels, für das Projekt „Wasser für Rui Barbosa mit dem derzeitigen Schwerpunkt in Aus- und Weiterbildung Jugendlicher in der Diözese Rui Barbosa, Brasilien“.
- Mit dem Eduard-Ploier-Journalistenpreis 2015 wurde Renate Stockinger aus Aigen-Schlägl, ehemals stellvertretende Ressortleiterin Land & Leute bei den OÖ. Nachrichten, ausgezeichnet.