Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 25.2.2017)
Tschechiens Premierminister Bohuslav Sobotka hat es beim dieswöchigen Atomforum in Prag, der Veranstaltung der Atomlobby, auf den Punkt gebracht: die Regierung unterstützt den Bau neuer Atomkraftwerke, bei der aktuellen Situation des Marktes seien aber die Risiken dieser Investitionen zu hoch.
Die Regierung entschließt sich im Jahr 2014, keine Staatsgarantien für den Bau neuer Atomblöcke in Temelin zu geben. Sobotka beim Atomforum laut Zeitung „Pravo“: „Unsere Regierung lehnte ab, eine Preisgarantie zu geben und das gilt weiter.“
LR Rudi Anschober: „Damit funktioniert unsere Strategie des wirtschaftlichen Hebels gegen einen Ausbau von Temelin weiter. Mit Sozialdemokraten und der Babis-Partei haben sich die beiden größten tschechischen Parteien und Favoriten für die Neuwahl im Oktober klar gegen Subventionen festgelegt. Und ohne Subventionen keine neuen AKW.“
Auch der aktuelle Rücktritt des Pro-Atom-Industrieministers Jan Mladek ist eine Schwächung der Atomlobby.
Anschober verstärkt diese Strategie des wirtschaftlichen Hebels gegen einen weiteren Ausbau der Atomkraft in Europa, u.a. durch erstens ein neues Maßnahmenprogramm gegen eine Belastung der Steuerzahler/innen durch einen subventionierten AKW-Ausbau sowie gegen Laufzeitverlängerungen von Alt-Reaktoren, und zweitens einen Gipfel der oö. Antiatom-Offensive mit hochrangigen Expert/innen, beides geplant für März.