Landeskorrespondenz
Zu Plastiktragetaschen gibt es gute Alternativen, für einen großen Schritt am gesamten Markt braucht es eine verbindliche Beschränkung
(Presseausendung vom 2.3.2017)
Mit einer eigenen Richtlinie zu Kunststofftragetaschen hat die EU auf Problematik und Diskussionen um Plastiksackerl und Plastikmüll – samt Plastikbergen auch in unseren Gewässern und in unserer Umwelt – reagiert und den Mitgliedstaaten mehrere Optionen gegeben, um den Einsatz von Einweg-Plastiksackerln bis 2019 zu reduzieren.
Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: „Umweltminister Rupprechter hat 2016 eine freiwillige Vereinbarung mit Unternehmen ins Leben gerufenen zur Reduzierung der Plastiksackerl und heute die Aktion „Pfiat di Sackerl“ für mehr Bewusstsein bei den Konsument/innen gestartet. Erste wichtige Schritte sind durch diese freiwillige Vereinbarung mit Partner-Unternehmen, lt. Minister Rupprechter, schon sichtbar geworden – das ist gut, aber noch zu wenig, v.a. weil es sehr gute Alternativen zur Plastik-Tragetasche gibt. Freiwillige Vereinbarungen kennen wir leider bereits aus dem Bereich der Mehrwegflaschen – mit einer verheerenden Bilanz: der Mehrweganteil ist drastisch gesunken, die freiwillige Vereinbarung ist letztlich gescheitert. Das gleiche Schicksal befürchte ich für die Plastiktragetaschen: durch die freiwillige Vereinbarung wird die Eindämmung dieser meist nur einmalig verwendeten Tragehilfen zu wenig konsequent erfolgen."
Denn wesentliche Teile des Handels, in dem große Mengen an Plastiksackerln nach wie vor kostenlos in Verkehr gesetzt werden, beteiligen sich bis dato (bis auf einzelne Ausnahmen) nicht an der Vereinbarung: große Bekleidungs- und Schuhketten, der Sport- und Spielwarenhandel, Elektro- und Fotoketten oder auch Baufachmärkte.
LR Anschober: „Daher ist es höchst an der Zeit, dass BM Rupprechter die von der EU ermöglichten Maßnahmen auch in Österreich nutzt und insbesondere die unentgeltliche Abgabe von Plastiktragetaschen verbietet. Das wäre ein deutliches Signal für den Umweltschutz und für bewussten Konsum – genauso wie es im Lebensmittelhandel bereits üblich ist, für Einmal-Tragetaschen einen Beitrag zu zahlen oder diese bereits gänzlich aus den Geschäften verbannt wurden, kann das in anderen Handelsbereichen funktionieren. Dazu braucht es aber offenbar eine verbindliche Vorgabe.“