Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 29.3.2017)
Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: "Mit der Ausweisung der Altlast Spattgrube als "gesichert" im Altlasten-Atlas wird nun auch förmlich bekundet, dass das Projekt in Enns erfolgreich verlaufen ist. Damit ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz bei dieser ehemaligen Schottergrube, die mit Schutt und überwiegend grundwassergefährdenden Abfällen vieler Art befüllt wurde, gelungen. Durch Errichtung einer Reinigungswand ist das Risiko einer Verunreinigung des Grundwassers im Abstrom der Altlast „Spattgrube“ dauerhaft minimiert.“
Bei der Spattgrube in Enns handelt es sich um eine ehemalige Schottergrube, die von den 1960er Jahren bis 1986 mit unterschiedlichsten Abfällen befüllt wurde. Bei den abgelagerten Abfällen handelte es sich um Bauschutt und Aushubmaterialien, gewerbliche und industrielle Abfälle sowie Siedlungs- und Fäkalabfälle.
Die Altlast „Spattgrube“ hat eine Fläche von etwa 4,5 ha und ein Gesamtvolumen von ca. 450.000 m³. Mehr als die Hälfte der Abfälle wurde als grundwassergefährdend eingestuft, rund ein Drittel der Abfälle wies ein stark erhöhtes Schadstoffpotenzial auf.
Anfang 2013 wurde dieses Gebiet als Altlast ausgewiesen und anschließend Projekte zur Sicherung gestartet. Ziel der Maßnahmen war es, das Risiko einer Verunreinigung des Grundwassers dauerhaft zu minimieren.
Durch teilweise Umschließung des Standortes mittels einer Dichtwand (Funnel) sowie mit reaktiven Filterelementen (Gates) wird das durchströmende Grundwasser von schädlichen Inhaltsstoffen aus der Altlast gereinigt. Durch die Errichtung der Funnel- & Gate-Sicherungsanlage wird eine Vermischung von Schadstoffen mit dem Grundwasser aus dem kontaminierten Areal verhindert. Die Gefährdung des Grundwassers kann durch den Betrieb der Sicherungsanlage unterbunden werden.
Die Bauarbeiten starteten im Sommer 2013 und waren im Februar 2014 abgeschlossen. Die Kosten für die Errichtung des Funnel und Gates betrugen rund 2,7 Millionen Euro und wurden großteils, mit rund 2,1 Millionen Euro aus dem Altlastensanierungsfonds des Bundes getragen.
In OÖ sind 46 Altlasten als saniert ausgewiesen bzw. als saniert/gesichert beurteilt, weitere 31 wurden untersucht und entsprechend ihres Gefährdungspotentials in Prioritätenklassen eingeteilt, davon befinden sich 19 bereits in Sanierung bzw. werden Sanierungsmaßnahmen vorbereitet.