Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 8.6.2017)
Schon 13.500 Plätze in Deutschkursen und 180 Lehrstellen für Asylwerber/innen in Oberösterreich, tausende Plätze in Orientierungskursen, deutlich geringere Arbeitslosigkeit als im Bundesschnitt - aber noch ganz viel zu tun.
Bundesregierung behindert die Integration in entscheidenden Bereichen, aber tausende Freiwillige, hunderte Bürgermeister/innen, alle Bezirkshauptleute, AMS, WKO, Exekutive, NGOs, Rekis, engagierte Beamte und viele andere arbeiten am tollen Netzwerk Integration in Oberösterreich
Zur Eröffnung der diesjährigen oö. Integrationskonferenz in Linz zieht Integrations-Landesrat Rudi Anschober eine positive Zwischenbilanz über die Integrationsarbeit in Oberösterreich: „Tausende im ganzen Land arbeiten mit, wir setzen derzeit die größte Integrationsoffensive der Landesgeschichte um. Zwar legt uns die Bundesregierung in entscheidenden Bereichen viele Barrieren in den Weg und verhindert einiges, aber durch Teamarbeit gelingt vieles. Erstmals setzen wir in Oberösterreich eine Integrationsoffensive bereits für Asylwerbende um, erstmals lernen Asylwerber/innen im ganzen Land bereits in ihrer Wartezeit auf den Bescheid Deutsch, erstmals lernen Tausende in Orientierungskursen und im Rahmen der Deutschkurse unsere Grundwerte kennen, erstmals schaffen wir Beschäftigung in wichtigen Teilbereichen schon während des Asylverfahrens, etwa durch 180 Lehrstellen in Mangelberufen, durch tausende Plätze für gemeinnützige Tätigkeiten, bereits rund 100 Volontariate, die Öffnung der Dienstleistungsschecks. Und bei den Asylberechtigten (und Subsidiär Schutzberechtigten) konnte auch dadurch die Zahl der Arbeitslosen mit rund 2.800 (inkl. Schulungen) begrenzt werden und liegt bei unter 10 Prozent der bundesweiten arbeitslosen Asylberechtigten."
Anschober übt jedoch heftige Kritik an der Bundesregierung: „In entscheidenden Bereichen behindert jedoch die Bundesregierung unsere Integrationsarbeit: bis zum heutigen Tag wurde der Arbeitsmarkt in Mangelberufen nicht geöffnet (in OÖ wären dies mit Stand Ende April 1.200 Stellen, die auch zum Schaden der Wirtschaft nicht besetzt werden können), die Lehrlinge haben im Gegensatz zu österreichischen Lehrlingen nach wie vor kein Lehrlingsticket und keine Freifahrt zur Berufsschule (viele Lehrstellen können daher nicht angenommen werden), nach wie vor gibt es kein umfassendes Qualifizierungsangebot für Asylwerbende ohne Ausbildung, nach wie vor ist der Zugang zum freiwilligen 10. Schuljahr nicht sichergestellt u.v.a.m. Ein Teil der Landesregierung wird daher in den nächsten Wochen gemeinsam mit mir versuchen, bei den zuständigen Minister/innen die notwendigen Reformen durchzusetzen."
LR Anschober abschließend: „Das Erfolgsrezept in Oberösterreich ist die Teamarbeit vieler Engagierter: von der Exekutive bis zu AMS, Landesschulrat und WKO, von Bürgermeister/innen bis zu NGOs, von tausenden Helfer/innen bis zu vielen Unternehmer/innen, von den Rekis (Regionale Kompetenzzentren für Integration und Diversität) in allen Bezirken bis zu Integrationsstelle, Grundversorgungsabteilung und den Bezirkshauptleuten, die die Koordination in ihren Bezirken engagiert übernommen haben. Ein Team wie in Oberösterreich gibt es in Österreich im Integrationsbereich kein zweites Mal. Aber noch ist sehr viel zu tun. Wir haben erst die ersten Schritte bei der Integrationsarbeit bei der aktuellen Fluchtbewegung geschafft und jetzt geht es gleichzeitig um die Vorbereitung der zweiten Integrationsoffensive für Gruppen, die schon länger hier leben und bei denen es Probleme gibt. Zum Beispiel bei einem Teil der Tschetschenen."