Landeskorrespondenz
„Atomkraft ist ein Fass ohne Boden – Stopp für Subventionen!“
(Presseaussendung vom 4.7.2017)
Für das britische AKW-Projekt Hinkley Point C sind weitere Verteuerungen und Verzögerungen ans Tageslicht gekommen: Wie der Projekt-Bauherr EdF, staatlicher französischer Energieversorger, nach Überprüfung des Kosten- und Zeitplans erklärt hat, könnte sich die Bauzeit um weitere 15 Monate verlängern, die Kosten um weitere 1,7 Milliarden Euro auf über 22 Milliarden Euro erhöhen.
Ziel von EdF und Großbritannien war es ursprünglich, mit dem Reaktor im Jahr 2025 ans Netz zu gehen und künftig 7 % des britischen Strombedarfs zu decken. Damit EdF diesen – am freien Markt absolut unwirtschaftlichen Schritt macht – hat die britische Regierung eine Strompreisgarantie für 35 Jahre Laufzeit gegeben.
Neben Kritik von vielen Bürger/innen, NGOs, Mitbewerbern am Strommarkt, hat zuletzt auch der britische Rechnungshof scharfe Kritik geübt. Die Republik Österreich hat auf Drängen von LR Rudi Anschober eine Klage gegen die Billigung dieser staatlichen Subvention vor dem Europäischen Gerichtshof eingebracht – eine Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet.
Für die Errichtung von Hinkley Point C sind Druckwasserreaktoren des Typs EPR vorgesehen – bei den einzigen bisher gestarteten EPR-Projekten in Frankreich und Finnland sind bisher aufgrund laufender Probleme und einhergehender Verzögerungen die Kosten explodiert.
LR Rudi Anschober: „Atomkraft ist ein Fass ohne Boden. Neue AKW-Projekte sind absolut unfinanzierbar, trotzdem versucht die Atom-Lobby mit staatlichen Subventionen diese hochgefährlich Uralt-Technologie künstlich am Leben zu halten. Es gibt nur einen Weg: Die EU muss staatliche Subventionen für AKW endlich stoppen – und damit auch der Wettbewerbsverzerrung am Energiemarkt zugunsten einer Hochrisikotechnologie mit radioaktiv strahlendem Nachlass für rund eine Milliarde Jahre ein Ende bereiten! Ohne Subventionen, keine AKW-Neubauten in Europa.“