Landeskorrespondenz
Bienenzentrum als ganzheitliche Maßnahme zum Bienenschutz startet im Herbst 2017
(Presseaussendung vom 11.7.2017)
Wie angekündigt fand am Montag, den 10.07.2017 der zusätzliche Unterausschuss Landwirtschaft statt, in dem fachliche Expertise einen einheitlichen Informationsstand zum Thema Bienen gewährleisten sollte. Wie der Experte der Landwirtschaftskammer OÖ, DI Peter Frühwirth feststellte, haben mehrere Faktoren einen großen Einfluss auf die Vitalität der Honigbiene. Auf Basis des aktuellen Wissensstandes werden dafür nachfolgende Gründe festgehalten: die Varroamilbe und die mit dieser in engem Zusammenhang stehenden diversen Virenarten, das abnehmende Angebot an vielseitigen und hochwertigen Pollen vor allem zwischen Ende Juni und Ende September, der Klimawandel, verschiedene Wirkstoffe im Pflanzenschutz und deren Kombinationen und eine unzureichende bzw. fehlende Begleitmaßnahme in der Völkerführung durch die Imkerinnen und Imker. Demgegenüber steht ein breites und qualitativ hochwertiges Bildungs- und Beratungsangebot für die Imkerinnen und Imker, aber auch für die gesamte Bevölkerung, wie diverse Informationsbroschüren der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und des Oberösterreichischen Landesverbandes für Bienenzucht zeigen. Hervorgehoben wurde auch, dass mit der Novellierung der Tierkennzeichnungsverordnung nun ab 2017 alle Imkereibetriebe im Veterinärinformationssystem erfasst werden und somit ab 2018 erstmalig aktuelle Daten zur Bienenzucht in Österreich zur Verfügung stehen. „Diese fachliche Aufbereitung zeigt uns, dass es ganzheitliche Maßnahmen zum Bienenschutz braucht. Einzelne Faktoren herauszugreifen ist in dieser Komplexität zu wenig. Die Bedeutung der Landwirtinnen und Landwirte als Partnerinnen und Partner unserer Bienen ist hoch – hier gilt es die Vielfalt bewusst zu fördern. Doch auch die Gemeinden und alle Bürgerinnen und Bürger können unsere Bienen mit der Anlage von Blühflächen gezielt unterstützen. Biodiversität ist auch in Hausgärten und bei Gemeindeflächen ein bedeutendes und einfach umzusetzendes Thema“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, der bereits seit 2016 mit der fachlich aufbereiteten Broschüre „Blühender Lebensraum – Für eine bienenfreundliche Gemeinde“ und speziell entwickelten Blühmischungen die Vielfalt an blühenden Pflanzen in Oberösterreichs Gemeinden steigert. „Das Zentrum für Bienenwirtschaft und Biodiversität wird im Herbst 2017 starten. Auch in der Personalauswahl wurde die Vielfalt dieser Thematik berücksichtigt, die fachliche Expertise reicht von der Biene bis zur Biodiversität. Wir setzen gezielt Schwerpunkte im Bereich der Beratung, Bildung, Information und Wissensvermittlung. Unser Ziel ist es neues Wissen zu erschließen. Die Hauptaufgabe liegt in der Beratung und dem Management der Vernetzung von Landwirtschaft, Imkerei, Behörden, Gesellschaft und der Pädagogik“, kündigt Hiegelsberger an. Mit der in dieser Form in Österreich einzigartigen neu eingerichteten Anlaufstelle gibt es künftig einen kompetenten Ansprechpartner in Oberösterreich.