Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 28.7.2017)
Sonnenschein und heiße Temperaturen laden am Wochenende zum Genuss von Eisbechern und Stanitzeln ein. Doch wie steht es mit dem Hygienestatus von offenem Speiseeis bei oö. Betrieben - die oö. Lebensmittelaufsicht hat in einer landesweiten Schwerpunktaktion getestet.
In den vergangenen Monaten wurden durch die Lebensmittelaufsicht OÖ in 32 Betrieben insgesamt 66 Eisproben entnommen und von der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) in Linz auf ihren Keimgehalt untersucht.
Ergebnis: Die Untersuchungen ergaben bei 85 Prozent der Proben ein sehr gutes Ergebnis, bei 10 Proben (15,2% der untersuchten Proben) hingegen eine Beanstandung aufgrund von erhöhter Keimbelastung. Betroffen waren sechs Betriebe.
In acht Proben davon wurde ein erhöhter Keimgehalt an Enterobakterien festgestellt. Enterobakterien selbst sind nicht krankmachend, weisen jedoch auf eine mangelhafte Herstellungshygiene hin.
In zwei Proben wurde ein erhöhter Gehalt an präsumtiven Bacillus cereus nachgewiesen, welcher bei Ausbildung eines Toxins Durchfall und Erbrechen auslösen kann. Eine Kontamination von Speiseeis mit präsumtiven Bacillus cereus ist auf mangelhafte Herstellungs- oder Lagerungsbedingungen zurückzuführen.
Gegen jene Betriebe, bei denen die Proben zu beanstanden waren, wurden Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet. Gleichzeitig wurde den Ursachen für die Keimbelastung auf den Grund gegangen (z.B. Verunreinigung durch Zutaten, unzureichend gereinigte Geräte und Maschinen, unzureichende Personalhygiene, Fehler bei Pasteurisierung oder Lagerung).
Den Betrieben wurden umgehend Verbesserungsmaßnahmen angeordnet, wie z. B. die Überprüfung und Verbesserung der Produktionsbedingungen, Herstellungs- und Lagerungshygiene, Verbesserung der Eigenkontrolle, weitere Produktuntersuchungen. Die Ursachenforschung und Maßnahmensetzung durch die Lebensmittelaufsicht erfolgte in allen Betrieben, bei denen Auffälligkeiten festgestellt wurden.
LR Rudi Anschober: „Gerade bei einem sensiblen Produkt wie Speiseeis ist die hygienisch einwandfreie Produktion eine Herausforderung. Unsere Lebensmittelaufsicht prüft daher jährlich, damit gibt es Sicherheit für die Konsumentinnen und Konsumenten und Unterstützung für die Betriebe, eine gute Hygienepraxis bei der Eis-Erzeugung zu erreichen. Ziel muss sein, Beanstandungen nachhaltig abzusenken. Werde mich mit diesem Ziel auch an die zuständige Innung in der Wirtschaftskammer wenden, um gemeinsam weitere Verbesserungen zu erreichen.“
Hintergrund:
Die mikrobiellen Anforderungen an Speiseeis sind sehr streng und liegen in einem Bereich, in dem gesundheitliche Folgen unwahrscheinlich sind. Allerdings gibt ein Überschreiten der strengen Grenzwerte Hinweise auf Hygiene- und Herstellungsmängel im Betrieb und ermöglicht sowohl der Lebensmittelaufsicht als auch den Unternehmern ein rasches Eingreifen, um die Mängel zu beheben, die Produktionsbedingungen zu verbessern und eine hohe Qualität zu gewährleisten.
Langjähriger Vergleich der Ergebnisse:
Die Beanstandungsquote im Zuge der Schwerpunktaktion 2017 liegt im Bereich der letzten Jahre, lediglich das letzte Jahr ist durch nur zwei Beanstandungen bei 70 Proben insgesamt als extrem positiv hervorzuheben.