Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 22.8.2017)
Der Hitzesommer 2017 hat auch der Forstwirtschaft zugesetzt und zu einem starken Anstieg der Borkenkäferschäden geführt. „Vor allem im Mühlviertel und im Alpenvorland tauchen beinahe täglich neue Borkenkäferbäume und -nester auf“, berichtet Landesrat Max Hiegelsberger. Diese Bäume mit den unübersehbaren Merkmalen eines Borkenkäferbefalls, wie Nadelverfärbung und starker Nadelfall sowie Abplatzen der Rinde vom Stamm, hat der Borkenkäfer jedoch bereits wieder verlassen und weitere Bäume befallen. Bisher sind in Oberösterreich rund 200.000 fm Borkenkäferschadholz angefallen.
Die Waldbesitzer haben alle Anstrengung unternommen, diese Schäden rasch aufzuarbeiten. Dennoch steht die gesamte Forst- und Holzwirtschaft, auch aufgrund der Sturmschäden vom vergangenen Wochenende, vor einer großen Herausforderung. In den Wäldern hat der Sturm 130.000 fm Schadholz angerichtet, so eine erste Schätzung. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Braunau, Schärding, Urfahr-Umgebung, Rohrbach und Freistadt, kein Bezirk blieb jedoch verschont. „Nur durch die vollständige und sorgfältige Aufarbeitung aller verbliebenen Borkenkäferbäume kann eine weitere Eskalation der Schäden vermieden werden“, betont Landesrat Max Hiegelsberger nochmals eindringlich.
Wieder einmal zeigen die Ereignisse der letzten Wochen die Folgen des Klimawandels auf, die in immer kürzer werdenden Abständen auftreten. „Die gesamte Land- und Forstwirtschaft ist von den steigenden Temperaturen, der punktuellen Niederschlagsverteilung sowie den extremen Wetterereignissen mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel an vorderster Front betroffen,“ so Hiegelsberger. „Unsere Bäuerinnen und Bauern dürfen bei der wirtschaftlichen Bewältigung dieser neuen enormen Herausforderung auch in den nächsten Jahren nicht alleine gelassen werden, denn sie produzieren unsere tägliche Nahrung. Es gilt die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln in unserer Heimat zu sichern und wirtschaftlichen Weitblick zu beweisen“, so Landesrat Hiegelsberger.
Auf Einladung von Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger wurde angesichts der Schadholzmengen in Folge des Borkenkäfers und des Windwurfs heute ein Runder Tisch zum Thema Holzabfuhr und Forstschutz mit den maßgeblichen Vertretern der oberösterreichischen Forst- und Holzwirtschaft abgehalten. In einem gemeinsamen Analysegespräch wurden Lösungsmöglichkeiten beraten, damit die Nadelholzbestände in den oberösterreichischen Wäldern langfristig erhalten bleiben. „Die Versorgung der Holzwirtschaft mit oberösterreichischem Frischholz muss auch langfristig abgesichert bleiben. Daher müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen – das ist uns im heutigen Gespräch gelungen“ so Landesrat Hiegelsberger.
Aus diesem Grund werden Fördermöglichkeiten im Rahmen des Programms für Ländliche Entwicklung von der EU, dem Bund und des Landes Oberösterreich ausgeschöpft. Eine kompetente Beratung bieten die Forstdienste der Bezirkshauptmannschaften und der Bezirksbauernkammern an.
„Für die Aufarbeitung von Sturmschäden am Wald wird eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds des Landes OÖ gewährt“, so Hiegelsberger. Die Schadfläche muss mindestens 0,5 Hektar betragen und kann sich auch aus Einzelflächen von mindestens 0,1 Hektar Größe zusammensetzen. Die Beihilfe ist über die Gemeinde zu beantragen.
"Der Runde Tisch mit maßgeblichen Vertretern der oberösterreichischen Forst- und Holzindustrie hat gezeigt, dass in einer engen Zusammenarbeit der Schlüssel für eine langfristige positive Entwicklung am Holzmarkt liegt" so Agrar-Landesrat Hiegelsberger.