Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 6.9.2017)
Auf den jüngsten Vorstoß des VCÖs, nach Südtiroler Vorbild eine halbe Stunde vor und nach dem Unterricht ganze Straßenzüge bei Schulen zu sperren, um damit für mehr Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg zu sorgen, reagiert nun Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner und verweist auf die in Oberösterreich bereits im Jahr 2013 gestartete Initiative des OÖ Familienreferates mit der Einführung von sogenannten „Elternhaltestellen“.
„Elternhaltestellen haben den Hintergrund, die Elterntaxis vom Schuleingang wegzubringen. Denn dort herrscht eine besonders hohe Gefahrensituation für die Kinder, wenn Eltern und Busse gemeinsam bei der Schule halten. Darüber hinaus möchten wir mit dieser Initiative die Kinder zu mehr Bewegung im Alltag animieren. Deshalb halte ich persönlich wenig von Vorschriften, wie beispielsweise einem temporären Fahrverbot vor den Schulen. Vielmehr sollen bewusstseinsbildende Maßnahmen und Anreize für die Kinder und Eltern geschaffen werden, um den eigenverantwortlichen Fußweg wieder attraktiver zu machen. So hatten sich beispielsweise die Volksschüler von Adlwang im Rahmen der Initiative zum Ziel gesetzt, auf ihrem Fußweg die Strecke, die nötig ist, um Österreich einmal zu umrunden (Anm.: 2.706 km), zurückzulegen. Auf einer Karte wurde der Fortschritt sichtbar gemacht“, sagt Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.
Das Projekt „sicher bewegt – Elternhaltestelle“ startete 2013 in sechs Gemeinden und konnte seither erfolgreich weitergeführt werden. Bereits 32 Gemeinden in Oberösterreich werden heuer daran arbeiten, Schülerinnen und Schülern mehr Bewegung, Spaß und Sicherheit auf ihrem Schulweg zu Fuß zu bieten. Die Erfahrungen aus den Gemeinden zeigen, dass die Kinder aufmerksamer und munterer in der Schule sitzen, wenn sie ihren Schulweg zumindest teilweise zu Fuß zurückgelegt haben. Die Kinder erwerben Kompetenzen in Bezug auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Gleichzeitig macht es den Kindern Spaß, mit anderen Kindern selbstständig den Schulweg zu bewältigen.
Erst kürzlich wurde eine der Pilotgemeinden – die Marktgemeinde Wilhering – für das erfolgreich einführte Projekt „sicher bewegt – Elternhaltestellen“ mit dem Gemeindepreis "Kinderfreundliche Verkehrsplanung" ausgezeichnet.
„Oberösterreich ist damit einmal mehr Vorreiter in Sachen Kinder- und Familienfreundlichkeit. Ziel des Projekts ‚sicher bewegt – Elternhaltestellen‘ ist, dass Kinder wieder regelmäßig ihren Schulweg eigenständig, zu Fuß zurücklegen. Mit diesem Projekt leisten die Gemeinden einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Kinder am Schulweg. Ganz nebenbei werden die Bewegungskompetenz und Gesundheit der Kinder nachhaltig gestärkt“, betont Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.
Die von der SPES Familien-Akademie begleitete Arbeitsgruppe aus Gemeindevertreter/innen, Volksschulleitung und Elternvertreter/innen legt sichere Schulwege fest, identifiziert Gefahrenstellen und sucht geeignete Standorte für Elternhaltestellen.