Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 25.9.2017)
Morgen tagen die Gesundheitsminister/innen im EU-Rat in Brüssel zum Skandal um „Fipronil in Eiern“. LR Rudi Anschober erneuert dazu seine Kritik an der Massentierhaltung und seine Forderung nach einer transparenten Kennzeichnung im Sinne der Konsument/innen auch bei verarbeiteten Ei-Produkten.
Innerhalb Oberösterreichs hat Konsument/innenschutz-Landesrat Anschober über Auswirkungen und mögliche Maßnahmen nach dem Fipronil-Skandal zu einem Runden Tisch geladen, folgende fünf Punkte wurden dabei mit den Branchen-Expert/innen, nämlich Vertreter/innen der Gastronomie, der Landwirtschaft, des Lebensmittelhandels, der Wirtschaftskammer sowie des Konsument/innenschutzes, gefunden:
1. Verbesserungen beim europäischen Schnellwarnsystem v.a. durch deutlich höhere Strafen bei fehlender Info-Weitergabe.
2. Einsetzung einer EU-Taskforce zur Überprüfung des europäischen Kontrollnetzes zur Ausarbeitung von Optimierungsvorschlägen.
3. Einleitung einer schrittweisen europaweiten Agrarwende weg von der großindustriellen Massentierhaltung durch ein klares europaweites Verbot aller Formen von Käfighaltung und Mindeststandards im Tierschutz in der EU. Stärkung der österreichischen Eigenversorgung (derzeit bei 86 %) u.a. auch durch den Aufbau von Verarbeitungsstrukturen.
4. Auftrag des EU-Rats an die Kommission, innerhalb eines Jahres ein Modell für eine einfache, praktikable und unbürokratische Kennzeichnung von Eiprodukten - über die aktuelle Frischeierkennzeichnung hinausgehend - unter Einbeziehung der Betroffenen zu erarbeiten. In der Zwischenzeit Appell zu mehr freiwilliger Kennzeichnung und Bewusstsein für Regionalität.
5. Verstärkte Konsument/inneninformation über die Möglichkeiten von bewusstem Konsum, zur Stärkung der Transparenz und positiv arbeitenden Landwirt/innen, Gastronom/innen und Lebensmittelwirtschaft.
LR Rudi Anschober: „Gesundheitsministerin Rendi-Wagner hat morgen die Chance, diese Punkte gleich im EU-Rat vorzubringen und damit nicht nur unsere Konsument/innen zu schützen, sondern auch einen Beitrag im Sinne unserer heimischen, qualitativ hochwertigen und kleinstrukturierten Landwirtschaft zu leisten. Es braucht eine starke Allianz der Betroffenen (Konsument/innen, Landwirt/innen, Gastronomie und Lebensmittelwirtschaft) gegen Massentierhaltung und Preisdumping – nur so können wir qualitative, gesunde Produkte sicherstellen. Denn Lebensmittel, die so gut wie nichts kosten, können auch keine wertvollen Inhaltsstoffe besitzen.“