Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 9.10.2017)
Aufgrund des ausgeprägten Dürre- und Hitzesommers steht Oberösterreich in diesem Jahr vor einem zeitlich konzentrierten Anfall an Käferholz. Zudem setzen die Windwurfschäden des Monats August die Branche unter Druck. Herausfordernd sind dabei vor allem die gehäuften Mengen in bestimmten Regionen. Für das gesamte Jahr 2017 werden Schadholzmengen von rund 700.000 fm allein aufgrund des Borkenkäfer-Befalls erwartet. Die Anstrengungen des Landesforstdienstes, die Situation zu entschärfen, sind intensiv. Das Land Oberösterreich schnürte dazu bereits Ende August ein umfassendes Forst-Paket. „Oberösterreich fördert das Mulchen, Verhacken, Entrinden, die Vorlage von Fangbäumen und das Anlegen von Trockenzwischenlagern. Für den Abtransport des Schadholzes wurde das höchstzulässige Gesamtgewicht für Holztransporte erhöht. Für die die Aufarbeitung des Sturmholzes unter erschwerten Bedingungen haben wir die Hektarsätze für die Beihilfe aus dem Katastrophenfonds um 500 Euro aufgestockt“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Dass alle Partner der Wertschöpfungskette Holz bemüht sind, die angebotenen Holzmengen so rasch wie möglich abzufertigen, zeigte bereits das Bekenntnis der Branchenvertreter beim Runden Tisch. Da die Aufarbeitungsgeschwindigkeit derzeit höher ist als die Aufnahmemöglichkeiten der Sägeindustrie, setzt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger weiterhin auf intensive Branchengespräche um Impulse zur Erhöhung der Übernahmekapazitäten in Sägewerken zu setzen. Dadurch ist es dem bäuerlichen Waldbesitzerverband Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gelungen, zusätzliche Holzmengen aufzunehmen und somit Entlastung bei der Aufnahme des Schadholzes zu schaffen. Dadurch kann die Aufarbeitung befallener Bäume rasch und konsequent fortgesetzt werden.
Langfristig setzt das Land Oberösterreich auf klima- und regions-angepassten Waldumbau mit Laubholz, Tanne, Lärche und Douglasie. Diese Investitionen zur Stärkung des ökologischen Werts des Waldes nach Elementarereignissen werden mit Mitteln aus dem Programm der Ländlichen Entwicklung gefördert. Diese Maßnahme dient der Wiederherstellung gesunder Waldbestände und unterstützt die standortgerechte Wiederaufforstung. So kann beispielsweise für die Wiederaufforstung einer Fläche mit der Hauptbaumart Eiche, Hainbuche und Linde als Nebenbaumart bei einer Pflanzzahl von maximal 4.500 Pflanzen pro Hektar eine Förderung von bis zu 5.400 Euro pro Hektar in Anspruch genommen werden.