Landeskorrespondenz
Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl: „Gratulation an: SKF Österreich AG, INOCON Technologie GmbH, g.tec medical engineering GmbH, Institut für Signalverarbeitung der JKU, Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme sowie das Institut für Netzwerke und Sicherheit der JKU, emporia Telecom GmbH & Co KG“
(Presseaussendung vom 26. Oktober 2017)
Am 24. Oktober 2017 hieß es im ORF Oberösterreich in Linz „Vorhang auf für die besten Innovationen des Jahres“: Zum 24. Mal wurden mit dem oö. Landespreis für Innovation in vier Kategorien die besten Leistungen gekürt. „Die Einreichungen waren erstklassig und machten der Jury die Entscheidung nicht leicht. Die Kategorie Großunternehmen konnte schließlich die SKF Österreich AG für sich entscheiden. In der Kategorie Mittlere Unternehmen setzte sich die INOCON Technologie GmbH durch und in der Kategorie Kleinunternehmen die g.tec medical engineering GmbH. Die Kategorie Forschungseinrichtungen gewann das Institut für Signalverarbeitung der Johannes Kepler Universität Linz“, betonte Wirtschafts- und Forschungsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl und gratulierte den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern. Mit dem Jurypreis für radikale Innovationen wurde das Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme gemeinsam mit dem Institut für Netzwerke und Sicherheit der Johannes Kepler Universität Linz ausgezeichnet. Den Jurypreis für das Geschäftsmodell Innovationen sicherte sich die emporia Telecom GmbH & Co KG.
„Nur wer auf Zukunftstechnologien setzt, bei Produkten und Dienstleistungen neue Wege geht und innovative Strategien verfolgt, kann erfolgreiche Weiterentwicklungen in Gang setzen. Im internationalen Wettbewerb ein absolutes Muss, denn Stillstand ist ein Rückschritt. Die erstklassigen Einreichungen zeigen einmal mehr, dass Oberösterreich und seine Unternehmen gut in Richtung Technologieführerschaft unterwegs sind“, unterstrich LH-Stv. Strugl.
„Der Landespreis für Innovation holt die innovativsten Unternehmen Oberösterreichs vor den Vorhang. Innovative Ideen, neue Strategien und Produkte sowie anwendungsorientierte F&E-Ergebnisse – die treibenden Kräfte hinter der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts – werden dadurch für eine breite Öffentlichkeit sichtbar“, so DI Günter Rübig, Obmann der sparte.industrie WKO Oberösterreich, anlässlich der Preisverleihung 2017.
Generaldirektor Dr. Michael Rockenschaub (Sparkasse OÖ) betonte: „Die Einreichungen für den Innovationspreis 2017 zeigen allesamt das enorme Potential, das im heimischen Unternehmergeist steckt und bestätigen damit Oberösterreichs Vorreiterrolle bei Forschung, Technologie und Innovation.“
Der Landespreis für Innovation 2017 ist eine Kooperation des Landes Oberösterreich und der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria in Zusammenarbeit mit der WKO Oberösterreich – sparte.industrie, der Sparkasse OÖ, dem ORF Oberösterreich und der "OÖ-Krone".
Die Preisträger 2017 und ihre Innovationen im Überblick
Großunternehmen: SKF Österreich AG
Projekt: High-Tech-Wälzkörper aus Keramik
Wälzlager werden seit mehr als hundert Jahren aus Stahl gefertigt und SKF war immer schon maßgeblicher Treiber von Neuerungen und Innovationen auf diesem Gebiet. SKF ist nun dabei, mit High-Tech Wälzkörpern aus Siliziumnitrid-Keramik eine Revolution im Bereich der Wälzlager einzuläuten. Diese Wälzkörper ermöglichen erhebliche technische Verbesserungen wie etwa eine 60%-ige Gewichtsreduktion für Luftfahrtanwendungen, eine zuverlässige elektrische Lagerisolation für Anwendungen in der Elektromobilität und eine Verdoppelung der Schmierstoffgebrauchsdauer aufgrund der optimierten tribologischen Eigenschaften.
Eine globale Markteinführung ist Voraussetzung für die Erschließung der Marktpotenziale auf den Gebieten Elektromobilität, Eisenbahn und Luftfahrt. Die Technologie- und Produktentwicklung in Steyr ist im weltweit tätigen SKF Konzern verantwortlich für Keramikwerkstoffe, Wälzkörper aus technischer Keramik und dem Endprodukt Hybridlager, welches sich aus Stahlringen und Keramikwälzkörpern zusammensetzt. Aufgrund der sehr positiven Geschäftsentwicklung und der stetig steigenden Nachfrage wird in der SKF Österreich AG die Fertigungskapazität für Keramikrollen massiv ausgebaut, die dazu erforderlichen Investitionen werden am Standort Steyr getätigt.
Mittlere Unternehmen: INOCON Technologie GmbH
Projekt: Funktionalisierung von Oberflächen mittels atmosphärischer Plasmatechnologie
Die atmosphärische Plasmabeschichtungstechnologie mit feinsten metallischen Pulvern sowie Dämpfen ist eine noch sehr junge und wenig erforschte Technologie. Die hohe chemische Reaktionsbereitschaft von Plasmen kann zur Oberflächenaktivierung und -beschichtung von thermisch sensiblen Materialien wie Papier, Textilien und Kunststoffen und auch Metallen, Glas, Keramiken und elektronischen Baugruppen genutzt werden. Dadurch werden funktionelle Oberflächen ohne Einsatz von Chemikalien erzeugt. Die erzeugten Schichten sind z.B.: Leiterbahnen auf Papier, Holz und Kunststoffen, Leiterplatten, Haftschichten, Antihaftschichten, transmissionsgraderhöhende Schichten, biozide Schichten etc. Für diese große Vielfalt wurde der weltweit erste Plasmaplotter, der sowohl Mikro- als auch Nanoschichten gleichzeitig oder hintereinander erzeugen kann, gebaut.
Kleinunternehmen: g.tec medical engineering GmbH
Projekt: recoveriX - System zur Neurorehabiliation von motorischen Funktionen von Schlaganfallpatient/innen
recoveriX ist ein innovatives Brain-Computer-Interface-System, das kognitive Aktivitäten mit motorischen Bewegungen koppelt. Das System analysiert Gedanken, während sich eine Person rechte oder linke Handbewegungen vorstellt. Erkennt recoveriX eine Bewegungsvorstellung z.B. der rechten Hand, dann werden die Muskeln der rechten Hand elektrisch stimuliert und die Hand des Schlaganfallpatienten bewegt sich. Durch die Wiederholung dieses Trainings erlernen Patientinnen und Patienten wieder Bewegungen durchzuführen. Besonders beeindruckend ist, dass es auch funktioniert, nachdem Patienten jahrelang gelähmt waren. Die recoveriX Therapie ist bereits in Österreich, Spanien, Deutschland, Japan, China und den USA im Einsatz.
Forschungseinrichtungen: Johannes Kepler Universität Linz / Institut für Signalverarbeitung
Projekt: Unterdrückung kritischer Signalreflexionen zur Erhöhung der Reichweite von hochintegrierten Radarsensoren in modernen Automobilen
Moderne Automobile sind mit Radarsensoren ausgestattet, welche genaue Umgebungsinformationen liefern und daher wesentlich für moderne Fahrerassistenzsysteme sowie für die Realisierung autonom fahrender Autos sind. Die Sensoren werden häufig unmittelbar hinter der Stoßstange verbaut, wodurch die ausgesendeten Signale allerdings ständig von der eigenen Stoßstange reflektiert werden. Dies verursacht Störsignale, welche die erzielbare Reichweite und Genauigkeit maßgeblich verringern. In der vorliegenden Forschungsarbeit wurde ein neuartiges Lösungskonzept entwickelt, welches die beinahe vollständige Unterdrückung der unerwünschten Reflexionen ermöglicht. Den Kern der Innovation bildet ein künstlich erzeugtes Radar-Ziel am Chip zusammen mit statistischen Signalverarbeitungsalgorithmen. Das vorgeschlagene und patentierte Konzept wurde erfolgreich mittels Prototyp verifiziert und lässt sich ökonomisch und vollständig in einem Radar-Chip integrieren.
Jurypreis für radikale Innovationen: Johannes Kepler Universität Linz / Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme gemeinsam mit dem Institut für Netzwerke und Sicherheit
Projekt: Gesicherte Kommunikation zum Schutz von Hochspannungsleitungen
Hochspannungsschutzgeräte sind ein wesentlicher Teil des Stromnetzes, da diese die Versorgungssicherheit maßgeblich unterstützen, indem der betroffene Bereich des Netzes im Fehlerfall abgeschaltet wird. Ein sehr zuverlässiges Verfahren ist der Leitungsdifferentialschutz. Die Fehlererkennung beruht bei diesem Verfahren auf dem Vergleich der Stromwerte an beiden Enden einer Hochspannungsleitung. Diese Daten sind hochsensibel und müssen präzisen zeitlichen Anforderungen genügen.
Bisher konnten nur aufwändige und sehr teure Kommunikationsnetze für diese Anwendung verwendet werden. Die Institute für Nachrichtentechnik und HF-Systeme sowie für Netzwerke und Sicherheit an der JKU haben gemeinsam mit der Fa. Sprecher Automation ein neues Verfahren entwickelt, mit dem der Datenaustausch sicher und zeitlich präzise über das Internet erfolgen kann.
Jurypreis für Geschäftsmodell Innovationen: emporia Telecom GmbH & Co KG
Projekt: Die „Mach-dein-Smartphone-einfach“-Lösung – Software, die allen Android-Smartphones eine einfache, intuitive Bedieneroberfläche verpasst
Die neueste Entwicklung von Emporia Telecom ist eine spezielle Software, die aus jedem Android-Smartphone im Nu ein einfach zu bedienendes Mobiltelefon machen kann, egal für welche Handymarke sich ein Kunde beim Kauf entscheidet: Dank dieser revolutionären Entwicklung erhält das Smartphone eine übersichtliche, intuitive Bedienoberfläche, die den Umgang mit dem Telefon ganz leichtmacht.
Im Kern geht es bei Emporia immer um einfache Kommunikation. Emporia war und ist Vorreiter bei der Entwicklung von Mobiltelefonen speziell für Seniorinnen und Senioren. Vor zwei Jahren brachte Emporia das weltweit erste Smartphone für ältere Menschen auf den Markt, dieses wurde von der renommierten Stiftung Warentest ausgezeichnet.
Emporia Telecom mit Sitz in Linz hat im vergangenen Jahr in Europa 600.000 Handys verkauft und beschäftigt insgesamt 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Landespreisträger 2017 im Überblick
Großunternehmen
1. Platz
SKF Österreich AG
High-Tech-Wälzkörper aus Keramik
2. Platz
voestalpine AG
Stanzen und Verkleben von Elektroband zu Elektrobandpaketen in einem Prozess
3. Platz
FACC AG
Thermografieprüfung von Flugzeugbauteilen
Mittlere Unternehmen
1. Platz
INOCON Technologie GmbH
Funktionalisierung von Oberflächen mittels atmosphärischer Plasmatechnologie
2. Platz
GTech Automatisierungstechnik GmbH
„Automatisches 3D-Richten“ – Entwicklung eines automatisierten 3D-Richtwerkzeugs mit integrierter Messung von Strukturteilen
3. Platz
emporia Telecom GmbH & Co KG
Die „Mach-dein-Smartphone-einfach“-Lösung – Software, die allen Android-Smartphones eine einfache, intuitive Bedieneroberfläche verpasst
Kleinunternehmen
1. Platz
g.tec medical engineering GmbH
recoveriX - System zur Neurorehabiliation von motorischen Funktionen von Schlaganfallpatienten
2. Platz
Aero Enterprise GmbH
Qualitätssicherungs-System besteht aus einem Flugroboter (SensorCopter), einer mobilen Bodenstation, einer Client-basierenden Analysesoftware und einer Datenbank
3. Platz
PRESONO Smart Information GmbH
Smarte Präsentationssoftware – on- & offlinefähig, interaktiv, multimedial, vernetzend
Forschungseinrichtungen
- Johannes Kepler Universität Linz / Institut für Signalverarbeitung
Unterdrückung kritischer Signalreflexionen zur Erhöhung der Reichweite von hochintegrierten Radarsensoren in modernen Automobilen
Jurypreis für radikale Innovationen
- Johannes Kepler Universität Linz / Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme gemeinsam mit dem Institut für Netzwerke und Sicherheit
Gesicherte Kommunikation zum Schutz von Hochspannungsleitungen
Jurypreis für Geschäftsmodell Innovationen
- emporia Telecom GmbH & Co KG
Die „Mach-dein-Smartphone-einfach“-Lösung – Software, die allen Android-Smartphones eine einfache, intuitive Bedieneroberfläche verpasst
Nominierung Staatspreis für Innovation (alphabetisch)
- g.tec medical engineering GmbH
- INOCON Technologie GmbH
- SKF Österreich AG
Nominierung VERENA (Energie-Innovationen von Unternehmen in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen)
- voestalpine AG
Nominierung Econovius (Innovative Kleinunternehmen)
- Aero Enterprise GmbH
Der Innovationspreis: Die Fakten
Der Innovationspreis wurde in vier Kategorien vergeben: Kleinunternehmen, Mittlere Unternehmen, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen. Weiters wurden zwei oö. Jurypreise (für radikale Innovationen und Geschäftsmodell Innovationen) verliehen. Der Sieger in jeder der vier Kategorien ebenso wie jeder Jurypreisträger erhielt einen vom Forschungs- und Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich gestifteten Geldpreis (4.000 EUR pro Kategorie) sowie eine Statue.
Informationen online unter www.biz-up.at/innovationspreis
Jury traf die schwierigen Entscheidungen
Rektor o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas (Vorsitzender der Jury, Johannes Kepler Universität Linz), Mag. Karin Aussersdorfer (voestalpine Stahl GmbH, F&E-Management), DI Dr. Birgit Ettinger (KEBA AG, Innovationsmanagement), DI Dr. Ludovit Garzik, MBA DWT (Geschäftsführer Rat für Forschung und Technologieentwicklung), Harald Kalcher (Chefredakteur „OÖ-Krone“), DI (FH) Stephan Kubinger, MBA (Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie OÖ), DI Bruno Lindorfer Technologiebeauftragter des Landes Oberösterreich), DI (FH) Werner Pamminger, MBA (Geschäftsführer Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH), Dr. Gerald Reisinger (Geschäftsführer FH Oberösterreich Management GmbH), DI Günter Rübig (Obmann der sparte.industrie, WKO Oberösterreich), Hofrat Mag. Walter Winetzhammer (Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Wirtschaft), Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Gerhard Wührer (Vorstand des Institutes für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz)
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