Landeskorrespondenz
Erstmals angewendetes technisches Verfahren soll für weitere Entlastungen sorgen
(Presseaussendung vom 31.10.2017)
Stetig und kontinuierlich arbeitet die Abteilung Brückenbau des Landes Oberösterreich an potentiellen Entlastungsmaßnahmen für die wichtige Donaubrücke in Mauthausen. Im kommenden Jahr stehen die dringend notwendigen und unumgänglichen Sanierungen an der Verbindungsbrücke der Länder Ober- und Niederösterreich an. "Diese Brücke ist eine der bedeutendsten infrastrukturellen Lebensadern der Region und für unsere Wirtschaft, unsere Industrie sowie für unsere Pendlerinnen und Pendler von besonderer Bedeutung", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Der Befürchtung einer im Raum stehenden, mehrmonatigen Totalsperre konnte nach eingehenden Untersuchungen der Landesexperten entgegnet werden. Im Zuge einer nur halbseitigen Sperre hätten die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Ein innovatives und in Oberösterreich bisher noch nie angewandtes Sanierungsverfahren ist für die Anwendung an der Donaubrücke Mauthausen aktuell in Prüfung. Dieses neue Verfahren basiert auf einem abgehängten, auf den Brückenpfeiler montierten Unterbau, welcher die entsprechende Stabilität gewährleistet, um unter Aufrechterhaltung beider Spuren die Sanierung durchzuführen. "Diese neue Methode, die in Oberösterreich erstmals zur Anwendung kommen kann, bedarf eines höheren Investitionsansatzes als ursprünglich geplant. Allerdings befinden sich die noch im Detail zu verhandeln Mehrkosten in einem volkswirtschaftlich vertretbarem Rahmen", so Steinkellner.
Eine Brücke unter der Brücke - Details zum technischen Verfahren
Durch detaillierte Überlegungen für die Optimierung der Schritte rund um die verkehrlichen Beeinträchtigungen im Zuge der erforderlichen Sanierungsarbeiten der Donaubrücke Mauthausen wurde nun eine Methode untersucht, bei der die erforderlichen Gerüstungen mittels freigespannter Schwerlastrüstträger ausgeführt werden. Diese Methode wäre gleichbedeutend mit einer „Brücke unter der Brücke“, welche das bestehende Tragwerk nicht belastet.
Vom Prinzip handelt es sich bei dieser überaus aufwendigen Lösungsmöglichkeit um eine Art Einhängebrücke unter dem bestehenden Stahltragwerk, die nur auf den Flusspfeilern gelagert ist und die Bereiche der Donau überspannt, ohne die bestehende Brücke zusätzlich zu belasten. Dadurch könnte auf die geplante Einschränkung des Verkehrs auf der Donaubrücke verzichtet werden. Die ca. 13 Wochendensperren und diverse Nachtsperren für die Durchführung der Schweißarbeiten werden jedoch auch bei dieser Hilfsbrückenvariante benötigt. Eine mögliche Umsetzung dieses Konzeptes wird noch wesentlich von den Verhandlungen mit den ÖBB und den Genehmigungen der zuständigen Behörden (Wasserrecht und Schifffahrt) abhängen.
Diese derzeit noch nie eingesetzte Konstruktion einer Einhängebrücke ist kostenintensiver. Die finale Größenordnung der Mehrkosten kann aber erst nach Abklärung der noch offenen Rahmenbedingungen ermittelt werden.
Durch Aufkommen neuer Lösungsvarianten konnten weitere Alternativen geprüft werden. Hierdurch ist es tatsächlich gelungen, noch effizientere Sanierungsmöglichkeiten zu eruieren. "Mit der Aufrechterhaltung beider Fahrspuren während den Sanierungsarbeiten können weitere Verbesserungen erzielt werden, welche die Verkehrssituation massiv entlasten", unterstreicht Steinkellner abschließend.