LR Steinkellner: Vorausschauendes und angepasstes Fahren in der Winterzeit

Landeskorrespondenz

Wie Verkehrsteilnehmer/innen bei winterlichen Fahrverhältnissen zur Verkehrssicherheit beitragen können

 

(Presseaussendung vom 13.11.2017)

"Der Einsatz der Winterdienstmitarbeiterinnen und Winterdienstmitarbeiter ist nur die Hälfte wert, wenn nicht auch die Verkehrsteilnehmer ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. Es gibt trotz bester Wettervorhersagen, optimaler Einsatzplanung und Vorsorge durch die Einsatzkräfte unvorhersehbare Gefahrensituationen. Insbesondere in der Nacht können sehr regional begrenzte Wettererscheinungen die Fahrbahnverhältnisse verschlechtern (zB „Industrieschnee“). Zudem kann auch ein Winterdienst mit kürzesten Umlaufzeiten keine sommerlichen Fahrverhältnisse herstellen.

 

Bremsweg

Der Bremsweg hängt vorwiegend von der Geschwindigkeit und dem Straßenzustand ab. Die Straßen sind so geplant und gebaut, dass eine sichere Fahrt bei trockener und nasser Fahrbahn unter Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit jederzeit gewährleistet ist. Auf Schnee und Eisfahrbahn ist jedoch eine angepasste Fahrweise das Maß aller Dinge.

 

Beispiel:

Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h liegt der Bremsweg auf einer trockenen Fahrbahn bei ca. 75 Meter bzw. bei nasser Fahrbahn bei ca. 95 Meter. Auf einer Schneefahrbahn verlängert sich der Bremsweg jedoch auf ca. 285 Meter und auf einer Eisfahrbahn auf bis zu ca. 530 Meter.

 

Kurvenfahrt und kritische Geschwindigkeit

Auf den heimischen Straßen ist eine sichere Kurvenfahrt bei Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf trockenen Fahrbahnen gewährleistet. Unfälle resultieren bei diesen Verhältnissen größtenteils durch Fahrfehler oder überhöhte Geschwindigkeit. Auf einer Eis- und Schneefahrbahn kann eine sichere Kurvenfahrt mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Regel nicht mehr gewährleistet werden. Eine Reduktion der Geschwindigkeit ist daher für eine sichere Fahrt eine wichtige Voraussetzung.

 

Beispiel:

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h und trockener Fahrbahn beträgt der erforderliche Kurvenradius 28 Meter. Auf einer Schneefahrbahn liegt der erforderliche Radius bei mindestens 160 Meter bzw. auf Eisfahrbahn bei mindestens 200 Meter.

 

"Das Einplanen einer längeren Fahrzeit im Winter bzw. entsprechend früheres Losfahren kann viel an Stress ersparen. Eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine angepasste Fahrweise trägt ebenfalls zur Sicherheit im Straßenverkehr bei", unterstreicht Steinkellner.