Industrie ohne fossile Energie: Oberösterreich wird Vorzeigeregion

Landeskorrespondenz

Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl: „Klima- und Energiefonds wählte Oberösterreich für richtungsweisendes Förderprojekt aus“

 

(Presseaussendung vom 15.11.2017)

Noch kommen zwei Drittel der Energie für die Industrie aus fossilen Quellen. Die Länder Oberösterreich und Steiermark wollen zeigen, dass die produzierende Industrie möglichst ohne fossile Energie funktionieren kann. Dafür haben 80 Unternehmen und 14 Forschungspartner/innen und 5 öffentliche Institutionen aus ganz Österreich beim Klima- und Energiefonds ein Förderprojekt eingereicht, das nun startet. „Rund die Hälfte aller beteiligten Institutionen kommt aus Oberösterreich, was eine eindrucksvolle Demonstration des vorhandenen Know-hows ist“, zeigt sich Wirtschafts- und Energiereferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl über den Förderentscheid erfreut. „Damit wird Oberösterreich auch zum international sichtbaren Leuchtturm für Umwelt- und Energietechnologie“, so LH-Stv. Strugl.

 

Oberösterreich wird mit dem Projekt „NEFI“ (New Energy for Industry) gemeinsam mit der Steiermark zu einer Energie-Vorzeigeregion. „Ressourcenknappheit und höherer Kostendruck sind zentrale Herausforderungen der heimischen Unternehmen. Wer auf nachhaltige Produktion und erneuerbare Energie setzt, kann seine Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und damit auch Arbeitsplätze in schaffen und sichern. Wir setzen damit auch einen großen Schritt zur Umsetzung unserer neuen oberösterreichischen Energiestrategie Energie Leitregion 2015“, erklärt LH-Stv. Strugl.

 

In zahlreichen Projekten werden heimische Energietechnologien im Realbetrieb erprobt, um die zentralen Ziele Dekarbonisierung (= Verzicht auf fossile Energie), Wertschöpfung und Standortsicherheit zu erreichen. Der Schlüssel dazu sind innovative Technologien, die durch die Förderungen in Höhe von bis zu 40 Mio. bis zum Jahr 2025 entwickelt werden sollen.

 

Die Bandbreite der derzeit beteiligten Unternehmen reicht vom Leitbetrieb wie der Energie AG oder der voestalpine bis hin zum Installateur. Aber auch andere Unternehmen, die sich der Herausforderung Dekarbonisierung stellen wollen oder müssen, können sich in weiterer Folge am Projekt beteiligen. Als Projektkoordinator fungiert das AIT, die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs.

 

Ein wesentlicher Baustein des Projekts ist ein Sektor übergreifender Innovationsprozesse mit Unternehmen, Technologielieferant/innen und Wissenschaftspartner/innen. Dieser wird in Oberösterreich von der Oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und dem Oö. Energiesparverband koordiniert.

 

Die Projektlaufzeit beträgt acht Jahre, die Förderung ca. 40 Mio. Euro und die damit ausgelösten Gesamtinvestitionen 80 bis 120 Mio. Euro. Zum vom AIT angeführten Projektkonsortium gehört neben den oö. Partnern auch die Montanuni Leoben.

 

Ein erstes Treffen von Anwendern und Anbietern von Energietechnologie gab es bereits diese Woche beim „Innovationsforum Energieeffiziente Produktion“ des Oö. Energiesparverbandes. Über 70 interessierte Teilnehmer/innen haben sich dabei ausgetauscht, wie Energieeffizienz-Potenziale systematisch erkannt werden können, und innovative Lösungen für die Effizienzsteigerung und die Nutzung erneuerbarer Energieträger für die Fertigung in verschiedenen Branchen - wie Metallbearbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau oder Kunststoffindustrie – wurde vorgestellt.

 

CleantechConnect.2017 am 27. November in Engerwitzdorf

Die nächste Möglichkeit zur Vernetzung und Vorstellung von Projektideen gibt es am 27.11. in Engerwitzdorf beim CleantechConnect.2017 des Cleantech-Clusters der Business Upper AustriaOÖ. Wirtschaftsagentur Gmbh. Anmeldung unter www.cleantech-cluster.at .