Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen - Politikerinnen setzten parteiübergreifend mit dem Frauenreferat des Landes ein Zeichen und hissten gemeinsam eine Fahne vorm Linzer Landhaus

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 24.11.2017)

Eine Fahne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen weht seit 23. November 2017 vor dem Linzer Landhaus. Auf Einladung von Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander nahmen alle Frauensprecherinnen der Regierungsparteien und das Frauenreferat des Landes Oberösterreich an dieser Aktion teil, um ein klares "Nein zu Gewalt an Frauen"  sichtbar zu machen.

 

16 Tage gegen Gewalt an Frauen ist eine internationale Kampagne (engl. International Day for the Elimination of Violence against Women), die jedes Jahr vom 25. November bis 10. Dezember stattfindet. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen diesen Zeitraum vom "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" (25. November) bis zum "Internationalen Tag der Menschenrechte" (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen.

 

Nein zu Gewalt an Frauen

Jede Frau kann Opfer von Gewalt werden – in allen Altersstufen, sozialen Schichten und Kulturen sowie in den verschiedensten Lebenssituationen. Zwei von drei Übergriffen geschehen in der Familie und im sozialen Nahraum durch Ehemänner, Lebensgefährten, Väter, Stiefväter ... Dieses Thema betrifft alle sozialen Schichten unserer Gesellschaft.

 

„Nein zu Gewalt an Frauen! Wichtig ist, dass die Öffentlichkeit und Gesellschaft Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren“, so Landesrätin Haberlander.

 

Gewalttätigkeit in der Partnerschaft sowie im sozialen Nahraum kennt keine kulturellen oder religiösen Grenzen und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen.

 

Internationale Daten und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindeutig auf: Gewalt ist ein weit verbreitetes Problem. Die letzte große Studie betreffend Gewalt an Frauen wurde im März 2014 von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRAU) veröffentlicht. Dazu wurden in allen 28 EU-Mitgliedstaaten insgesamt 42.000 Frauen zwischen 18 und 74 Jahren zu ihren persönlichen Erfahrungen mit Gewalt befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass jede dritte Frau in der EU seit ihrem 15. Lebensjahr von physischer und / oder sexueller Gewalt betroffen war bzw. ist. Jede 20. Frau gab an, schon einmal vergewaltigt worden zu sein.

 

Im Vergleich schneidet Österreich unter den 28 EU-Staaten relativ positiv ab. Doch betrachtet man die Zahlen genauer, zeigt sich, dass auch hierzulande noch vieles für einen besseren Schutz von Frauen vor Gewalt getan werden muss:

 

  • 20 Prozent der Frauen haben seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren.
  • 15 Prozent der Frauen haben seit ihrem 15. Lebensjahr Stalking erlebt.
  • 35 Prozent der Frauen haben seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form der sexuellen Belästigung erlebt.

 

Die Ergebnisse der FRA Studie zeigen deutlich, wie wichtig es für von Gewalt betroffene Frauen ist, zu wissen an welche Stelle bzw. Einrichtung sie sich im Falle einer Gewalterfahrung wenden können und dass Anlaufstellen über entsprechendes Wissen im Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen verfügen.

 

Erste Anlaufstellen für die Versorgung gewaltbetroffener Frauen – verursacht durch häusliche Gewalt bzw. Gewalt im sozialen Nahraum - sind Fraueneinrichtungen, Polizei, Interventionsstellen, vor allem aber auch Ambulanzen und Kliniken.

 

Großes Netzwerk an Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen in

 

Die Formen der Gewalt an Frauen sind ebenso vielfältig wie die Situationen, in denen Frauen Gewalt ausgesetzt sind. Häufig kommt es zu einer Kombination unterschiedlicher Formen von Gewalt. Bei Gewalttaten in Beziehungen sind häufig Muster erkennbar: physische Gewalttaten der Partner, Erniedrigung, Isolation und Drohungen sind die meistgenannten. Aus solchen Beziehungen auszubrechen, ist besonders schwer und gelingt oft erst nach Jahren.

 

Neben fünf Frauenhäusern und zwei Frauennotwohnungen gibt es in Oberösterreich auch 26 Frauenvereine und -beratungsstellen (in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung).

Nähere Informationen zu den oberösterreichischen Frauenberatungsstellen und dem Angebot an Selbstverteidigungskursen oder ähnlichen Programmen erhalten Sie beim Frauenreferat des Landes unter www.frauenreferat-ooe.at.

 

"Es ist wichtig, Frauen in Notsituationen schnelle und unkomplizierte Hilfe anzubieten. Frauenübergangswohnungen sind Zufluchtsstätten für Frauen und deren Kinder, die sich aufgrund physischer und/oder psychischer Gewalt in einer Krisensituation befinden. Hier bietet sich die Möglichkeit, Ruhe zu finden, um Vergangenes zu verarbeiten und in Begleitung konkrete Schritte in die Zukunft zu planen und zu realisieren. Ziel ist der Aufbau eines selbstbestimmten und existenzgesicherten Lebens", so Landesrätin.

 

Das Frauenreferat des Landes setzt dabei auf öffentliche Bewusstseinsbildung und auf Angebote zur Prävention und zum Schutz vor Gewalt. Wie man sich dagegen absichern und wehren kann, erfahren Sie in der Broschüre des Frauenreferats des Landes Oberösterreich "Halt, so nicht!" Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen zum Schutz vor Männer-Gewalt.

 

Sie gibt Tipps in Bezug auf die persönliche Sicherheit in allen Lebensbereichen wie beispielsweise Sicherheit im Internet und in sozialen Netzwerken, K.O.-Tropfen, Belästigung in Lokalen und öffentlichen Verkehrsmitteln, Sicherheit am nächtlichen Heimweg, Sicherheit in der eigenen Wohnung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Stalking, Tipps für Migrantinnen sowie ein Adressenverzeichnis über die wichtigsten Beratungsstellen und Angebote dazu in Oberösterreich. "Mit dieser Broschüre wollen wir Frauen und Mädchen unterstützen, Übergriffe und Gewalt nicht zu akzeptieren,  so die Leiterin des Frauenreferates des Landes  Beate Zechmeister.

 

Diese Broschüre kann auf der Homepage des Frauenreferates des Landes www.frauenreferat-ooe.at bestellt bzw. heruntergeladen werden.

 

Kostenlose Bestellung und Download der Broschüre:

Frauenreferat des Landes

Landhausplatz 1, 4021 Linz

Tel.: (+43 732) 7720 – 118 51 oder frauen@ooe.gv.at

 

Rat und Information zu allen Frauenthemen: Mutmach-Nummer (+43 732) 7720-188 88

 

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