Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 27.12.2017)
Oberösterreich hat unter dem Motto „Integration ab Tag 1“ ein Vorreitermodell zur Integration von Asylwerbenden bzw. Asylberechtigten in ganz Österreich aufgesetzt. Bisher waren Asylwerbende während ihres Asylverfahrens, das aber mehrere Jahre lang dauert, zur Untätigkeit gezwungen: Arbeitsverbot, kein Zugang zu geförderten Sprach- und Orientierungskursen, oftmals zentrale Großquartiere. In OÖ ist man bei der aktuellen Fluchtbewegung einen anderen Kurs gegangen: Integration ab Tag 1.
LR Rudi Anschober: „Es ist unmenschlich, Menschen, die großteils mitten im Leben stehen und etwas schaffen und leisten wollen, zwei, drei, vier Jahre zum Nichtstun zu zwingen. Unser neuer Weg in OÖ geht daher hin zu Integration und Begegnung. Wir wurden damit zum Vorreiter in ganz Österreich. Die neue Bundesregierung rüttelt jetzt an diesem Vorreitermodell, für die nächsten Deutschkurse ab 2018 gibt es noch keinen Förderplan. Ich appelliere an die neue Bundesregierung, Deutschkurse und damit Integration nicht zu gefährden bzw. gar zu zerstören!“
Allein durch die von Land OÖ und Bund co-finanzierten Deutschkurse für Asylwerbende konnten mehr als 20.000 Plätze seit Frühling 2016 geschaffen werden. Das bringt Vorteile in allen Bereichen: Beschäftigung und Tagesstruktur, Begegnungen und die Möglichkeit zur Teilnahme an der Gesellschaft, eine präzise Jobvorbereitung für einen schnellen Arbeitsmarkt-Einstieg.
LR Anschober: „Was es jetzt von der neuen Regierung braucht, ist die Fortsetzung der Co-Finanzierung in Richtung Kursen für höheres Sprachniveau sowie für berufsspezifische Kurse etwa im Bereich Pflege/ Medizin oder Technik/ IT. Ein Aus der Bundesförderungen können wir uns integrationspolitisch nicht leisten!“
In Oberösterreich laufen die letzten geförderten Deutschkurse für Asylwerbende bis Jahresende aus, letzte Prüfungen und Kursabschlüsse sind noch in den ersten Wochen 2018 möglich.
LR Anschober: „Das kann es nicht gewesen sein. Wir sehen den Erfolg der Deutschkurse, brauchen jetzt eine rasche Fortsetzung. Denn Sprache ist der Schlüssel zur Integration!“