LR Anschober: Neue Rekordzahlen bei oö. Asylwerbenden in Lehre: erstmals 300 Lehrlinge und Schallmauer für Petition "Ausbildung statt Abschiebung" durchbrochen.

Landeskorrespondenz

Sinkende Anzahl an Anträgen und Grundversorgten

 

(Presseaussendung vom 28.12.2017)

Die Zahl der Asylanträge in Österreich sinkt weiter, lt. Zahlen des Innenministeriums lag die Gesamtzahl an Asylanträgen im Jahr 2017 bis Ende November bei 22.800 – und damit um 43 % unter dem Niveau von 2016 mit gesamt rund 40.000 Anträgen im Vergleichszeitraum.

Das wirkt sich direkt auf die Grundversorgung Oberösterreichs aus, müssen doch 16,7 % der in Österreich Asylwerbenden in untergebracht werden. So belief sich die Zahl an Grundversorgten in zum Jahresende 2016 auf rund 13.250, heuer sind es noch 10.250 Menschen. Gab es 2016 noch rund 4.000 Neuzugänge in die Grundversorgung , waren es 2017 gesamt nur etwas mehr als 500 Personen. Im Jahr 2017 sind über 3.000 Personen aus der oö. Grundversorgung abgegangen, rund 2.200 Personen davon konnten einen rechtskräftig positiven Bescheid bekommen – für 2018 wird mit einer Verdopplung der Abgänge gerechnet.

 

Bei der Unterbringung von Asylwerbenden in Oberösterreich wurde bei der aktuellen Fluchtbewegung ein neuer Weg eingeschlagen, nämlich dezentral und kleinstrukturiert, also die Unterbringung in möglichst vielen Gemeinden im ganzen Land in möglichst kleinen Quartieren mit durchschnittlich nur 25 Personen. Die zweite Neuerung: Integrationsarbeit ab Tag 1. LR Anschober: „Dieser Weg hat die Solidarität der Gemeinden und Bürger/innen gezeigt, und sich als der absolut richtige Weg erwiesen – denn dank der rund 10.000 Helfer/innen im ganzen Land funktioniert Integration von Beginn an schon großteils sehr gut, Deutsch wird schnell erlernt, Begegnungen mit der Mehrheitsgesellschaft finden tagtäglich statt. Damit haben wir optimale Voraussetzungen für einen schnellen Arbeitsmarkt-Einstieg und für langfristige Integration. Und Integration bleibt unsere Herausforderung für 2018!“

 

Erfolgreiche Integration: Deutsch-Kurse, Lehrlinge und Job-Einstieg

Ein Vorreitermodell für Integration ist das breite Angebot an geförderten Deutschkursen ab Tag 1 in der Grundversorgung in : Seit Anfang 2016 wurden bereits 20.000 Kursplätze von Asylwerbenden belegt. Hinzu kommen die vielen ehrenamtlichen Deutsch-Stunden der Helfer/innen in den Quartieren. Deutsch ist der Schlüssel für einen raschen Arbeitsmarkt-Einstieg, sobald dieser erlaubt ist – also entweder nach dem Asylbescheid oder in einem der Ausnahmefälle, etwa in Lehrlingsmangelstellen oder bei Saisonarbeit.

 

Neue Rekorde bei Asylwerbenden in Lehre
 

So hat Oberösterreich um Weihnachten erstmals 300 Asylwerbende in Lehre erreicht, das ist beinahe eine Verdreifachung innerhalb eines Jahres. Zweite Rekordzahl: die Petition „Ausbildung statt Abschiebung“ hat bereits die Schallmauer von 20.000 Unterstützer/innen überschritten.

LR Anschober: „Es droht Verunsicherung aufgrund der zunehmenden Negativbescheide für diese Gruppe, die schon mitten in unserer Gesellschaft angekommen ist, sich selbst erhält und unserer Wirtschaft in Mangelbranchen wieder Hoffnung gibt. Die von mir ins Leben gerufene Petition „Ausbildung statt Abschiebung“ hat schon über 20.000 Unterzeichner/innen gefunden – und läuft noch im Jänner unter www.anschober.at/petition“

 

Erst ab Erhalt des positiven Asylbescheids besteht ein genereller Zutritt zum Arbeitsmarkt in Oberösterreich, der Übertritt in Beschäftigung funktioniert gut, wie aktuelle Daten des AMS OÖ zeigen: Schon 2016 gingen gesamt 1.585 Asylberechtigte, die zuerst beim AMS gemeldet waren, in Arbeit ab, 2017 sind es schon rund 2.000 weitere Personen, die einen Job gefunden haben.

LR Anschober: „Die rasche Eingliederung in den Arbeitsmarkt funktioniert gut – man sieht, die vorbereitenden Integrationsangebote, wie Deutsch und Job-Vorbereitung wirken ebenso wie das Netzwerk Integration mit rund 10.000 Freiwilligen in ganz OÖ.