Landeskorrespondenz
Oö. Umwelt-Landesrat fordert Förderprogramm für Umstellung der Taxiflotte, Ausbauoffensive für Öffis und Nachverhandlungen mit Automobilindustrie
(Presseaussendung vom 28.2.2018)
Ohne Dieselskandal würde es bei der Linzer Messstation Römerbergtunnel keine Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte geben. Daher appelliert Umwelt-Landesrat Rudi Anschober an die Bundesregierung, neue Verhandlungen mit der Automobilindustrie aufzunehmen, um eine echte Reparatur der erhöhten Emissionen durch Hardware-Maßnahmen durchzuführen. Bei den bisherigen Verhandlungen hat es diese Zusagen nicht gegeben.
LR Anschober: „Teile der Automobilindustrie haben das Luft-Problem mit Betrügereien und viel höheren Emissionen als versprochen erst so richtig verursacht. Statt 46 Mikrogramm Jahresdurchschnittswert bei Stickstoffdioxid hätten wir ohne Betrug nur 34 Mikrogramm und würden damit an unserer Problemmessstelle Römerberg, die für den gesamten Durchzugsverkehr in Linz repräsentativ ist, den Grenzwert von 40 deutlich unterschreiten. Die Bundesregierung muss also härter mit den Verursachern verhandeln und Nachrüstungen bei der Hardware durchsetzen."
Darüber hinaus braucht es gerade im Großraum Linz rasch Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. LR Anschober: „Die täglichen Einpendler/innen nach Linz sind nur zu 17 Prozent mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, in Deutschen und Schweizer Großstädten sind es 30 bis 40 Prozent. Also braucht es endlich eine Investitionsoffensive, damit der öffentliche Verkehr im Großraum attraktiviert wird – und eine echte Wahlmöglichkeit besteht."
Ein dritter Lösungsbeitrag für Linz könnte eine schrittweise Umstellung der Taxiflotte auf Elektromobilität sein. 91 % der Linzer Taxis haben einen Dieselantrieb, davon sind 40 % 13 Jahre oder älter und haben damit vergleichsweise hohe Emissionen. „Ein Förderprogramm in den nächsten beiden Jahren könnte aufgrund des relativ hohen Alters vieler Taxis eine rasche Umstellung auf saubere Elektromobilität bringen. Zusätzlich braucht es ein Ausbauprogramm für E-Tankstellen für Linz“, so Anschober.
Anschober: „Ich werde im April der Landesregierung einen Vorschlag für ein Maßnahmenprogramm vorlegen. Diese drei Punkte gehören mit zu den vorgeschlagenen Handlungsmöglichkeiten. Werden diese von der Bundesregierung verweigert, dann steigt das Risiko, dass Verbote als letzter Ausweg notwendig werden."
Anschober schlägt dazu einen Luftgipfel mit dem Verkehrsminister vor.