LR Anschober: Start der Kampagne für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg mit einer Pressekonferenz in Prag - Studie über wirtschaftliche Folgen eines Atomausstiegs in Tschechien präsentiert

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 2.3.2018)

Als Start einer Kampagne für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg präsentierte Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober heute in Prag eine Studie über die wirtschaftlichen Folgen eines Atomausstiegs für Tschechien. Unter Annahme eines Verzichts auf weitere Neubauten von AKW und einer Laufzeitbeschränkung auf maximal 45 Jahre kommt die Seri-Studie zum Schluss, dass sich für Tschechien positive ökonomische Auswirkungen samt einer positiven Beschäftigungsentwicklung ergeben würden.

 

Anschober: „Die heutige Pressekonferenz war der Startschuss einer Kampagne, in deren Rahmen wir die Studie vor allem in den Atom-Hardliner-Ländern – u.a. Frankreich – präsentieren wollen, um Diskussionsprozesse auszulösen. In Tschechien dürfte uns dies aufgrund der medialen Präsenz gelungen sein.“

 

Haupthebel der Kampagne ist die „Allianz der Regionen für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg“, die von Anschober gegründet wurde und ein europaweites Verbot von Subventionen für AKW-Neubauten und klare EU-Regelungen für Laufzeitverlängerungen in Form verpflichtender grenzüberschreitender Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Anträgen auf Laufzeitverlängerungen und eine maximale Laufzeit von 40 Jahren für Atomreaktoren fordert. Mittlerweile sind 15 Regionen Mitglieder der Allianz, unter anderem mehrere deutsche Bundesländer.

 

Anschober: „Der Zeitpunkt unserer Kampagne ist sehr günstig: die Kosten für Atomstrom explodieren, die Erneuerbare Energie wird immer preisgünstiger. Ohne Subvention hat Atomstrom mittlerweile keine Konkurrenzchance. Daher ist der entscheidende Hebel das Verbot der Subventionen. Und daher wird der Ausgang der von uns durchgesetzten österreichischen Klage gegen die Subventionen beim britischen AKW-Projekt Hinkley Point entscheidend sein. Das Europäische Gericht wird bis Sommer darüber entscheiden.“