Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 14.3.2018)
Der Abschluss des Projektes Sozialressort 2021+ bringt einen langfristigen Paradigmenwechsel in der oberösterreichischen Sozialpolitik. Mit den erarbeiteten Maßnahmen beschreitet das oberösterreichische Sozialressort neue Wege und hat eine langfristige Strategie für die Zukunft, weit über die nächste Landtagswahl hinaus. Konkret bedeutet dies, dass im Bereich der Altenbetreuung und –pflege deutlich mehr Mobile Dienste eingesetzt werden und neue Wohnformen für die Betreuung älterer Menschen geschaffen werden. Für Menschen mit Beeinträchtigungen wird es eine stärkere Individualisierung der Angebote geben.
„Aus Sicht der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher besteht der Wunsch, im Pflegefall so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Die Selbstbestimmung trotz Einschränkungen steht im Mittelpunkt. Daher geht das Angebot immer weiterer Langzeitpflegeplätze in Altenheimen an den Wünschen der Bevölkerung vorbei. Umgekehrt steigt aufgrund der demografischen Entwicklung die Zahl der Pflegebedürftigen stark an. Wir haben uns daher entschieden, neben den bereits in Realisierung befindlichen Heimen bzw. notwendigen Ersatzbauten (d.s. zusätzlich 463 Langzeitpflegeplätze bis 2025), keine weiteren Alten- und Pflegeheime mehr zu errichten. Die vorhandenen Pflegeheimplätze werden genützt, um Personen mit hohen Unterstützungsbedarfen (ab Pflegestufe 4) zu betreuen. Durch die Ausweitung der Mobilen Dienste und den Bau Alternativer Wohnformen schaffen wir es, dass professionelle Betreuungsangebote für Menschen mit geringerem Pflegebedarf gewährleistet sind“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Alternative Wohnformen
Alternative Wohnformen sind Wohnungen für betreuungs- und pflegebedürftige Personen, die aus sozialen, psychischen oder physischen Gründen nicht mehr gänzlich alleine wohnen können, jedoch keine ständige stationäre Betreuung oder Pflege benötigen. Die Alternative Wohnform stellt damit eine intensivere Betreuung und Pflege als in den „betreubaren Wohnungen“ sicher. Professionelle Pflegekräfte sind sieben Tage vor Ort, jedoch sind keine Nachtdienste vorhanden. Gleichzeitig ist die Dimension alternativer Wohnformen mit 30 Wohnungen (ca. 30-50 m2) deutlich kleiner, was die Regionalisierung der Altenbetreuungsangebote stärkt. Für die pflegerische Komponente wird ein Fördermodell entwickelt. Weitere Pflegeleistungen, wie beispielsweise mobile Dienste, können durch das Pflegegeld abgedeckt werden. Damit ist die Leistbarkeit des Angebots auch für Mieter/innen mit einer geringeren Pension sichergestellt.
„Ich bin der Überzeugung, dass ältere Oberösterreicher/innen das Recht haben müssen, frei über die für sie passende Form der Unterstützungsleistung zu entscheiden. Mit dem neu eingeschlagenen Weg können wir die Pflege für die Zukunft absichern“, ist Sozial-Landesrätin Gerstorfer überzeugt.
Individualisierung der Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung
Für Menschen mit Beeinträchtigungen stehen ein größtmögliches Maß an Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und Chancengleichheit im Mittelpunkt. Daher wird auch im Bereich des Oö. Chancengleichheitsgesetzes der Fokus auf den Ausbau teilbetreuter Wohnangebote und Mobiler Dienste gelegt werden. Im Bereich der Arbeit und Fähigkeitsorientierten Aktivität sollen verstärkt integrative Beschäftigungsformen forciert werden. Das heißt, Beschäftigung in Wirtschaftsbetrieben.
Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „Das oberösterreichische Sozialressort hat seine Hausaufgaben gemacht. Wir setzen die vorhandenen Budgetmittel effektiv ein. Der Vorwurf, im Sozialressort würde Geld verschwendet, ist damit allemal vom Tisch. Die im Sozialprojekt 2021+ erarbeiteten Maßnahmen bringen entscheidende Kostendämpfungen, welche sich trotz engem Budgetrahmen in einem größeren Angebot für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher niederschlagen“.
Ein detaillierter Bericht zu den Maßnahmen, die im Projekt Sozialressort 2021+ beschlossen wurden, finden sie auf der Website: www.birgit-gerstorfer.at
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