LR Anschober: Luft-Sanierung in Linz braucht Rad-Turbo für Großraum Linz

Landeskorrespondenz

Umwelt-Landesrat fordert Fahrradgipfel für Großraum, um endlich koordinierte Ausbauoffensive zu fixieren und bestehende Beschlüsse umzusetzen
 

(Presseaussendung vom 26.4.2018)

Nur 7% der Alltagswege werden in Linz mit dem Fahrrad zurückgelegt. Damit liegt Linz sowohl im Vergleich der Landeshauptstädte, als auch im Vergleich zu anderen europäischen Städten im Schlussfeld - nur in Eisenstadt werden noch weniger Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Gleichzeitig hat Linz mit einer zu hohen Konzentration an Stickoxiden zu kämpfen. Seit Jahren weist Umwelt-Landesrat Rudi Anschober darauf hin, dass es einen gemeinsamen Beschluss eines Maßnahmenpakets braucht, um nicht Gesundheit der Anrainer/innen und Millionen-Euro-Strafen durch ein EU-Vertragsverletzungsverfahren zu riskieren.


LR Rudi Anschober: „Schauen wir in unsere Nachbarstadt Salzburg (20 Prozent) oder in viele deutsche Städte oder erst recht in die Niederlande, dann sehen wir, wie viel Potential der Radverkehr hat. Wege können mit dem Rad sehr schnell und flexibel, gerade in der Stadt zurückgelegt werden. Das Rad steht gerade bei Jungen auch für ein Lebensgefühl. Allerdings braucht es natürlich die passende Infrastruktur dazu, um auch sicher und damit breitenwirksam unterwegs sein zu können. Hier sind die Verantwortlichen bisher massiv im Verzug. Im Zuge der Gespräche um ein neues Maßnahmenpaket zur Stickoxid-Reduktion in Linz werde ich auch den umfassenden Ausbau des Radverkehrs einbringen. Und das bedeutet zuallererst: Nadelöhre und Sicherheitsgefährdungen beseitigen, Infrastruktur verbessern und überregionale Verbindungen schaffen."


Rad fahren bringt‘s – das, nicht nur in Bezug auf die positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Luft. Der Gesellschaftliche Nutzen pro gefahrene 10 Kilometer in der Stadt, die mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zurückgelegt werden, beträgt 9 Euro (Quelle: VCÖ). Auch der ÖAMTC Oberösterreich greift in einer aktuellen Aussendung das große Potential des Radverkehrs zur Stauentlastung in der Stadt auf und nennt einfache Maßnahmen zur Attraktivierung als erste Schritte: gut ausgebaute Abstellplätze, das Öffnen von Busspuren und Einbahnen für Radfahrende, die Einrichtung von Begegnungszonen und vorgezogene Radstreifen in Kreuzungsbereichen.

LR Anschober: „Der Prozess um Maßnahmen zur Verbesserung der Stickoxid-Belastung in Linz ist völlig offen - wir diskutieren alle Vorschläge von Busspuren bis hin zu Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie einem autofreien Hauptplatz, E-Taxis und das Verbieten von Uralt-Taxis, Taktverdichtungen bei Pendler-Zügen oder einer zweiten Straßenbahn-Schienenachse in Linz. Ich werde in das Maßnahmenpaket auch den Ausbau des Radverkehrs im Großraum Linz einbringen. Auch hier sehe ich eine Chance, durch Attraktivierung der Radwege mehr Leute auf's Rad zu bringen, somit gerade kürzere Autofahrten und damit Emissionen einzusparen und gleichzeitig ein modernes, flexibles, vielfältiges Stadtbild zu bekommen."


Forderung: Rad-Gipfel

Um die nötigen Schritte und Maßnahmen für einen Rad-Turbo in Linz punktgenau zu erfahren, braucht es einen "Radgipfel" mit allen relevanten Vertreter/innen von Stadt Linz, Linz Umgebung und Land sowie den direkt betroffenen Radler/innen, etwa vertreten durch die Rad-Lobby.


„Als absoluter Knotenpunkt muss Linz beim Ausbau des Rad-Verkehrs im Mittelpunkt stehen. Ich appelliere daher an die Zuständigen der Stadt Linz, möglichst rasch alle Vertreter/innen an einen Tisch zu holen und den Startschuss für den Rad-Turbo zu zünden. Die Krise der erhöhten Stickoxidwerte entlang der Durchzugsstraßen in Linz müssen wir zu einer Chance für die seit vielen Jahren verschleppte Verkehrswende machen. Und das heißt zuallererst Attraktivierung und Positivmaßnahmen, bei denen der Großraum Linz noch sehr viel Potenzial nach oben hat", so LR Anschober.