Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner: Künftig soll Elternbildung im Mutter-Kind-Pass verankert werden

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 9.5.2018)

Auf Einladung und unter dem Vorsitz Niederösterreichs fand heute die Landesfamilienreferent/innenkonferenz in St. Pölten statt. Von Oberösterreichs Familienreferenten LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner wurde - wie bereits im Vorfeld angekündigt - ein Antrag eingebracht, dass im Rahmen des Mutter-Kind-Passes ein Instrumentarium entwickelt werden soll, das über den Mutter-Kind-Pass bereits werdende Eltern über die Angebote der Elternbildung informiert und einen Anreiz schaffen soll, dieses präventive Angebot vor und nach der Geburt eines Kindes in Anspruch zu nehmen.

 

„Oberösterreich ist in der Elternbildung absoluter Vorreiter. Eine Weiterentwicklung in diesem Bereich geht aber nur mit einer entsprechenden Unterstützung seitens des Bundes. Aus diesem Grund habe ich für die heutige Familienreferent/innenkonferenz in St. Pölten diesen Antrag eingebraucht“, betont Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner und freut sich, dass der Antrag einstimmig angenommen wurde.

 

Der Mutter-Kind-Pass wurde 1974 eingeführt und hat sich als gesundheitliches Begleitsystem bestens bewährt. Er stellt das einzige Medium dar, das lückenlos Schwangere bzw. werdende Eltern erreicht. Gerade in der Zeit knapp vor der Geburt haben werdende Eltern ein besonderes Bedürfnis, sich mit der Vater-/Mutterrolle auseinanderzusetzen und Fachwissen hinsichtlich Entwicklungsphasen des Kindes und Erziehungsstrategien zu erlangen.

 

Da das Thema Elternbildung bei niedrigeren Bildungs- und unteren Einkommens­schichten sowie sozialen Randgruppen nur schwer etabliert werden kann, wäre das Instrument des Mutter-Kind-Passes ein Schlüssel, auch diese Gruppen an einem niederschwelligen Elternbildungsangebot teilhaben zu lassen. Alleine schon die Information, wo Beratung und Hilfestellungen in Familienfragen angeboten werden, ist für viele Eltern von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

 

Oberösterreich hat mit den Elternbildungsgutscheinen ein System etabliert, das Eltern ab dem Termin erreichen kann, an dem die Familienkarte beantragt wird. Jährlich bekommen 45.000 Eltern(paare) Gutscheine per Post oder elektronisch über eine App in Höhe von 20 Euro. Ca. 45 Prozent der Eltern lösen diese Gutscheine zum Teil oder zur Gänze ein. Je Kind werden vier Mal 20 Euro (Geburt, 3., 6. und 10. Geburtstag) zur Verfügung gestellt. Die Teilnahmegebühren an Vorträgen und Workshops sind mit 2 und 4 Euro fixiert, da die Veranstalter auch die Referentenhonorare und eine Organisationspauschale vom Land /Familienreferat ersetzt bekommen.

 

Mit dem flächendeckenden Instrument des Mutter-Kind-Passes könnten alle Eltern bereits vor Geburt des Kindes – also in einem Zeitfenster, indem sie ein besonderes Bedürfnis nach Information haben - erreicht werden. Mit Hilfe der Familienberatungs­stellen, Eltern-Kind-Zentren und vielen weiteren Einrichtungen kann ein nieder­schwelliges und attraktives Elternbildungsangebot verstärkt angeboten werden, das durch den Mutter-Kind-Pass (z.B. Gutscheine) eine entsprechende Nachfrage erfährt.

 

„Elternbildung fördert ein gesundes Miteinander in der Familie und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung. Elternbildung dient dem Wohle der gesamten Familie. Denn jedes Kind hat ein Recht auf Schutz und Begleitung durch die Eltern“, so Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner abschließend.