Landeskorrespondenz
Straßenmeistereien bemühen sich um effiziente Schädlingsbekämpfung
(Presseaussendung vom 18.7.2018)
"In den letzten Jahren rücken die Probleme mit dem Staudenknöterich im Straßenbereich und an Bahndämmen vermehrt in den Blickpunkt. Weil er vermehrt zu baulichen Schäden führt und die heimische Flora verdrängt wird der Staudenknöterich umgangssprachlich auch als die pflanzliche Pest des Jahrhunderts bezeichnet", so Steinkellner.
Der Staudenknöterich stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde um 1825 als Zierpflanzen nach England gebracht. Von hier aus verbreitete er sich über den europäischen Kontinent. Die Pflanze selbst kann über drei Meter hoch werden und mit seinen starken unterirdischen Trieben ein bis zwei Meter tief reichen. In ihren dichten Beständen haben andere Pflanzen keine Chance sich auszubreiten und werden vom Knöterich förmlich überwuchert. Bereits in kleinste Ritze von Mauern und Asphalt dringt die Problempflanze ein und erzeugt durch das starke Wachstum große Schäden. Vor allem über ihre unterirdischen Triebe oder über Pflanzenteile breitet sich der Staudenknöterich rasant aus.
Der Staudenknöterich verbreitet sich in der Regel über seine Wurzelgeflechte. Eine chemische Bekämpfung kommt in den meisten Fällen nicht in Frage. Der Einsatz ist auf Straßenbegleitflächen gemäß OÖ Bodenschutzgesetz verboten. Darüber hinaus hat sich eine chemische Bekämpfung in verschiedenen Versuchen als unwirksam gezeigt. Die Herbizide schädigen lediglich die Blätter, werden aber nicht bis in die Wurzelgeflechte verlagert. Deshalb kommt es zu stetigem Neuaustrieb.
Erfolgversprechend könnten nur regelmäßiges Abmähen (8 bis 10 Mal pro Jahr und das über mehrere Jahre hinweg) oder eine intensive, regelmäßige Beweidung sein. Wichtig ist, dass das Mähgut in Müllverbrennungsanlagen, oder Biogasanlagen mit entsprechend hohen Temperaturen entsorgt wird, denn selbst kleinste Sprossteile können zu neuem Wachstum führen. "Um weitere potentielle Straßenschäden zu vermeiden, ist es wichtig, über die Gefahren dieser eingeschleppten Schadpflanze weitreichend zu informieren, damit diese nicht weiter gepflanzt, verbreitet oder ungenügend entsorgt wird. Als Maßnahme im Bereich der Straßenerhaltung und –Pflege findet eine zentrale Registrierung aller Staudenknöterich-Standorte an OÖ Straßen statt, welche die genaue Kilometrierung und Ausmaß der Bestände enthält", betont Steinkellner abschließend.