Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 29.8.2018)
Die oö. Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer möchte Oberösterreich zur Pilotregion für das Qualitätssiegel zur 24-Stunden-Betreuung machen. Das hat sie heute im Gespräch mit Sozialministerin Beate Hartinger-Klein angeboten.
„Wir brauchen unbedingt überprüfbare und vergleichbare Standards bei der 24-Stunden-Betreuung. Nur so wird es künftig möglich sein, die hohen österreichischen Qualitätsanforderungen in der Pflege und Betreuung aufrecht zu erhalten“, sagt Birgit Gerstorfer.
Oberösterreich hat bei der Entwicklung des Qualitätssiegels eine Vorreiterrolle übernommen, auch der Bund arbeitet an einem derartigen Siegel für jene Agenturen, die Betreuungspersonal für die 24-Stunden-Betreuung vermitteln. Die beiden Konzepte sind sich sehr ähnlich und würden sich gegenseitig auch gut ergänzen. Gerstorfer bietet Hartinger-Klein deshalb Unterstützung an: Man solle das Konzept gemeinsam finalisieren, in Oberösterreich als Pilotregion starten und gemeinsam vermarkten.
Ein weiteres Thema in dem sehr konstruktiven, einstündigen Arbeitsgespräch betraf den Fachkräftemangel im Pflegebereich. Berechnungen haben ergeben, dass bis 2025 insgesamt 1.600 Vollzeitäquivalente zusätzlich zu den ohnehin strukturell in Ausbildung befindlichen Personen ausgebildet werden müssen, nur um den Personalengpass im Bereich der Altenbetreuung (mobil und stationär) abdecken zu können.
Alle Erfahrungen der Vergangenheit und die Informationen des Landes, der Stiftungsanbieter und des AMS zeigen, dass genügend geeignete Interessentinnen und Interessenten zur Verfügung stünden, dass aber die fehlende Existenzsicherung während der Dauer der Ausbildung den tatsächlichen Einstieg verhindert.
Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer fordert daher entsprechend dem Beschluss der Sozialreferent/innenkonferenz vom 13. April 2018, das Fachkräftestipendium des Bundes für alle relevanten Sozialbetreuungs- und Pflegeberufe, insbesondere für die Fachsozialbetreuer Altenarbeit (FSBA), die in Oberösterreich 70 Prozent der notwendigen Fachkräfte ausmachen, zu öffnen.
Darüber hinaus gab es auch noch vertiefende Gespräche mit der Sozialministerin rund um die Bedarfsorientierte Mindestsicherung.