Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 3.10.2018)
Verkehrsminister Norbert Hofer ist es ein Anliegen, den Schienenpersonenverkehr weiter auszubauen und zu attraktivieren. Aus diesem Grund ist er nun mit Oberösterreich betreff der Organisation der neuen Verkehrsdienstverträge in Verhandlungen getreten und konnte sich mit dem Land Oberösterreich einigen. „Es freut mich, mit Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner gemeinsam ankündigen zu dürfen, dass wir uns auf ein künftig gemeinsames Bestellsystem im Rahmen einer Direktvergabe bei der ÖBB-PV AG geeinigt haben. Der mit der ÖBB PV AG noch auszuhandelnde Vertrag wird eine Laufzeit von zehn Jahren haben und dementsprechend der Bevölkerung langfristige Stabilität im öffentlichen Verkehrsbereich garantieren. Mit dem schrittweise vorgesehenen Einsatz von energieeffizienten Neufahrzeugen leisten wir zudem einen deutlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele“, so Bundesminister Norbert Hofer.
„Bund und Land finanzieren im Zuge dieses dualen Bestellsystems das Angebot des Schienen-Personenverkehrs in Oberösterreich. Mit dem gemeinsamen Vorgehen setzen wir einen wichtigen Schritt, um das Schienenverkehrsangebot in unserem Land – das betrifft auch unsere Regionalbahnen - zu erhalten und zukunftsfit zu attraktivieren“, ist Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner überzeugt.
Folgende Punkte werden im Rahmen des neuen Verkehrsdienstevertrags umgesetzt:
- Harmonisierung des Bestellsystems für gemeinwirtschaftliche SPV-Leistungen und dementsprechende Nutzung von Synergien durch Bestellung eines Gesamtangebotes
- Beauftragung von rd. 11,3 Mio. Kilometer pro Jahr
- Einsatz von 40 neuen Nahverkehrszügen (energiesparende Neufahrzeuge als Beitrag zu den Klimazielen)
„Ich bin überzeugt davon, dass wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung getan haben und hoffe, dass durch diese Gesamtangebotsbestellung die im europaweiten Vergleich bereits hohen Fahrgastzahlen weiter steigen und die Pendlerinnen und Pendler das nunmehr verbesserte Angebot ordentlich nutzen“, betont Hofer,
Hintergrund zu den VDV
Seit 1. April 2010 bestellt der Bund im Wege der SCHIG mbH das Grundangebot gemeinwirtschaftlicher Schienenpersonenverkehr (gemäß § 7 ÖPNRV-G 1999) mittels direkt vergebener Verkehrsdienstverträge. Diese betreffen elf Eisenbahnverkehrsunternehmen (ÖBB-PV AG + 10 Privatbahnen). In Österreich werden 77 Mio. Zugkilometer pro Jahr gefahren, davon ca. 84 % des gemeinwirtschaftlichen Schienenpersonenverkehrs (SPV). Das bedeutet rund 4.000 Zugfahrten pro Tag. Die neuen Verträge sichern (ab 2019/2020) für zehn Jahre die Versorgung Österreichs mit SPV-Leistungen transparent und planungssicher ab. Die Qualitäts- und Leistungsparameter sind genau definiert, zudem gibt es Bonus-/Malusregelungen und Pönalen für Minder- oder Nichtleistung.