Landeskorrespondenz
Die Geschichte der Mühlkreisbahn und das nächste Kapitel
(Presseaussendung vom 6.10.2018)
Die Mühlkreisbahn blickt auf eine beachtliche Vergangenheit zurück. Bereits 1869 fanden die ersten Überlegungen statt, das westliche Mühlviertel mittels einer Pferdebahn mit der Landeshauptstadt zu verbinden. 1885 wurde mit dem Bau der 58 Kilometer langen Bahnstrecke begonnen, die dann vor 130 Jahren, 1888 in Betrieb ging. Im Zuge einer Jubiläumsveranstaltung unter dem Titel "130 Jahre Mühlkreisbahn & 800 Jahre Stift Schlägl" luden die ÖBB, das Stift Schlägl sowie das Land Oberösterreich zum historischen Rückblick ein. Im Fokus standen dabei die Geschichte der Mühlkreisbahn, sowie ihre gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung.
"In Ihrer 130-jährigen Geschichte hat sich die Mühlkreisbahn als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs bewährt und stellt eine bedeutende Lebensader in der Region dar. Auch wenn die Mühlkreisbahn durch den Abtrag der Linzer Eisenbahnbrücke vom restlichen Bahnnetz getrennt wurde, so stand für mich immer fest, dass diese geschichtsträchtige Bahn in ihrer kompletten Länge aufrechterhalten und für die Zukunft attraktiver und kundenfreundlicher gestaltet werden muss. Mit dem Neubau der Linzer Donaubrücke ergab sich eine Jahrhundertchance, dieses Ziel erfolgreich umzusetzen. Ich gratuliere der Mühlkreisbahn zum 130-jährigen Bestehen aufs herzlichste und freue mich darüber, bei der zukunftsorientierten Weiterentwicklung mitwirken zu können", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
„Die Mühlkreisbahn bis Aigen Schlägl ist eine wichtige regionale Verkehrsader für das obere Mühlviertel. Vor allem für die Pendlerinnen und Pendler in den Großraum Linz ist sie eine ideale Alternative zum Auto. Gemeinsam mit dem Land OÖ wollen wir diese umweltfreundliche Verkehrsader in den kommenden Jahren weiter stärken“, so ÖBB-Infrastruktur AG Vorstandsmitglied, Mag.a Silvia Angelo.
"Ich freue mich, dass wir gemeinsam in diesem Jahr zwei Jubiläen zelebrieren dürfen. Das Stift Schlägl feiert heuer sein 800-jähriges Bestehen. Als religiöses und kulturelles Zentrum der Region bildet es einen wichtigen Bestandteil im Leben der Menschen und war ein wichtiger Motor für die Errichtung der Mühlkreisbahn. Für die Region Oberes Mühlviertel hoffe ich, dass die Weichen für eine Modernisierung der Bahnlinie rasch und zukunftsorientiert gestellt werden können. Der Mühlkreisbahn wünsche ich zum 130. Jahr-Jubiläum weiterhin gute und unfallfreie Fahrt", so der Abt des Stifts Schlägl, Mag. Martin Felhofer.
Das nächste Kapitel zur Zukunft der Mühlkreisbahn hat bereits begonnen. Bund und Land befürworteten mit einer gemeinsamen Absichtserklärung, den Betrieb der Nebenbahnen in Oberösterreich aufrecht zu erhalten. Damit erfolgte ein wichtiger Schritt, um das Schienenverkehrsangebot der Mühlkreisbahn zu erhalten und zukünftig zu attraktivieren. Seit Anfang Juli befindet sich die Neue Donaubrücke Linz im Bau. Zukünftig soll die Mühlkreisbahn als Stadtbahn über die neue Donaubrücke und durch das Linzer Stadtgebiet verkehren und an den Linzer Hauptbahnhof angeschlossen werden. Mit dieser Durchbindung ergäben sich weitere Synergieeffekte. Die Zukunftsvision sieht vor, die Mühlkreisbahn im S-Bahn-System einzubetten. Eine Weiterfahrt über den Streckenkorridor der S-Bahnlinie 5 über Eferding bis nach Aschach an der Donau wäre somit ebenfalls möglich. Die Auswertung der Ergebnisse der Verkehrserhebung 2012 des Landes OÖ zeigt ein großes Fahrgastpotential in diesem Untersuchungsraum.
Von diesen Attraktivierungsmaßnahmen würden Pendler/innen, Schüler/innen und Student/innen, genauso wie jene die das wunderschöne Mühlviertel für Freizeit, Sport und Entspannung nutzen wollen, profitieren.