Landeskorrespondenz
Wirtschaftsreferent LH-Stv. Dr. Strugl: „Derzeit läuft letzte Ausschreibungsrunde des weltweit größten Förderprogramms für Forschung und Innovation“
(Presseaussendung vom 17.10.2018)
Im globalen Wettbewerb kann Europa nur durch Forschung und Innovation bestehen. Dafür hat die EU das Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ (Laufzeit 2014 - 2020) mit einem Volumen von 77 Milliarden Euro geschaffen. 78,6 Millionen Euro haben sich oö. Unternehmen und Forschungseinrichtungen bereits abgeholt. Rund 100 Teilnehmer informierten sich am 16. Oktober 2018 in der voestalpine Stahlwelt über die Beteiligungsmöglichkeiten, denn derzeit läuft die letzte und mit 30 Milliarden Euro höchst dotierte Ausschreibungsrunde. Die Konferenz bot zudem einen Ausblick auf das Folgeprogramm „Horizon Europe“.
„Heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollten sich an der letzten Ausschreibungsrunde des weltweit größten Förderprogramms für Forschung und Innovation beteiligen und EU-Fördergeld nach Oberösterreich holen“, appelliert Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl.
Oberösterreich seit 2014 mit 205 Beteiligungen
Seit dem Start von „Horizon 2020“ (H2020) im Jahr 2014 laufen 164 Projekte mit 205 oö. Beteiligungen. Oberösterreich nimmt an 9,6 % aller Projekte mit österreichischer Beteiligung teil. Der Anteil oö. Unternehmen an den Beteiligungen liegt bei 48 %, deutlich mehr als der Bundesländerschnitt von 39 %. Die Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten reichen von der Grundlagenforschung bis zur innovativen Produktentwicklung. Die meisten H2020-Förderungen in Oberösterreich fließen in „industrial leadership“, insbesondere in Informations- und Kommunikationstechnologien. Weitere Schwerpunkte liegen u.a. in den Themen Werkstoffe, Energie und Verkehr. Das Programm bildet einen gemeinsamen Rahmen für drei Herausforderungen bzw. Ziele: Erstens die wissenschaftliche Exzellenz, zweitens die Wettbewerbsfähigkeit bzw. Marktführerschaft europäischer Unternehmen fördern und drittens die gesellschaftlichen Herausforderungen meistern.
Last Call
Derzeit läuft die letzte Ausschreibungsrunde von „Horizon 2020“. 30 Milliarden Euro liegen noch im gesamten Fördertopf. „Heimische Unternehmen können sich jetzt an diesem ‚last call‘ beteiligen und haben die einzigartige Möglichkeit, einen Teil dieser 30 Milliarden Euro nach Oberösterreich zu holen. Mit diesen Fördergeldern können heimische Unternehmen Forschung und Innovation vorantreiben und sich damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern. Denn um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich zu stärken, braucht es Forschung und Innovation“, unterstreicht LH-Stv. Strugl.
Bis zu 100 % Förderung
„Horizon 2020“ bietet u.a. die Möglichkeit, mit europäischen Spitzenforschern zusammenzuarbeiten. Die Förderquoten betragen in der Regel 70 bzw. 100 % der förderbaren Kosten. Land Oberösterreich und Business Upper Austria unterstützen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Einreichung und Abwicklung der Projekte. Das Land Oberösterreich unterstützt zusätzlich im Rahmen von „Expanding Horizon“ mit bis zu 25.000 Euro. Die Mitarbeiterinnen der Business Upper Austria begleiten Unternehmen von der Idee bis zur Markteinführung, von der Auswahl erfolgversprechender Ausschreibungen über den Feinschliff des Antrags bis hin zur Abrechnung des Projekts. Über das Enterprise Europe Network unterstützt die oö. Standortagentur zusätzlich die weltweite Suche nach Projektpartnern sowie die globale Verwertung der Ergebnisse, Technologien, Produkte und Dienstleistungen.
Die Jahreskonferenz 2018
Unternehmer und Forschungsakteure konnten am 16. Oktober 2018 die Chancen des Programms mit den Experten/innen der Österreichischen Forschungsförderungs-gesellschaft FFG sowie der oö. Standortagentur Business Upper Austria diskutieren. Keynote-Speaker Priv.-Doz. Dr. Bernhard A. Moser vom Software Competence Center Hagenberg machte in seinem Vortrag anschaulich, wie Artificial Intelligence unsere Welt verändern wird. Spezielles Augenmerk legte die Konferenz auf den Einstieg in das Programm „Horizon 2020“, sind doch mehr als 60 % der aktuellen Unternehmensbeteiligten „Newcomer“ im Förderprogramm. Ein eigener Workshop vermittelte deshalb die grundlegenden Strukturen des europäischen Förderprogramms.
Das Folgeprogramm
Einen ersten Einblick in das Folgeprogramm „Horizon Europe“ lieferte Mag. Andrea Höglinger von der FFG. Während der Laufzeit von 2021 bis 2027 sollen Bürgerinnen und Bürger stärker eingebunden werden. Der positive Nutzen von Forschung und Innovation – etwa durch Fortschritte im Gesundheits- und Umweltbereich – soll noch deutlicher kommuniziert werden. Dazu dienen u.a. „Missionen“ mit klar definierten Zielen wie beispielsweise plastikfreie Meere.