Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 5.11.2018)
Der Oö. Landtag pflegt seit über zehn Jahren einen engen Kontakt zu der Autonomen Provinz Vojvodina, Serbien. Aus diesem Grund besuchte eine Delegation des Oö. Landtags - bestehend aus Landtagspräsident KommR Viktor Sigl, seinem Vertreter DI Dr. Adalbert Cramer und seiner Vertreterin Gerda Weichsler-Hauer sowie den Abgeordneten Annemarie Brunner, Alexander Nerat und Ulrike Böker - diese Region. Serbien ist ein Anwärter auf die EU-Mitgliedschaft.
„Die Europäische Union ist das größte Friedensprojekt seit über 70 Jahren, umfasst aber bisher nur einen Teil Europas. Serbien und die Autonome Provinz Vojvodina gehören, wie auch der restliche Westbalkan, ebenfalls zu Europa. Diese Regionen auf ihrem Weg in die EU zu begleiten, liegt im europäischen Interesse und im Interesse Österreichs und Oberösterreichs“, erklärte Landtagspräsident Sigl in seiner Rede während der Sondersitzung des Parlaments Vojvodinas zum Thema „Politik der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion: Regionen als Instrument der europäischen Integration“.
Die EU-Regionalpolitik wird laut Sigl künftig eine noch bedeutendere Rolle in der Verbindung zwischen Menschen in den Regionen und der EU einnehmen: „Es ist vor allem wichtig, die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete zu verringern. Deshalb wird es auch künftig von Bedeutung sein, dass stärker entwickelte Regionen als Lokomotive fungieren und ihre Zugkraft zugunsten weniger entwickelter Regionen entfalten.“
Am Programm der Reise standen unter anderem Arbeitsgespräche mit dem Ministerpräsidenten Igor Mirovíc und dem Präsidenten des Regionalparlaments Istvan Pasztor. „Oberösterreichische Unternehmen sind ein wichtiger Investor in Serbien und der Autonomen Provinz Vojvodina. Ein verstärkter Austausch auf politischer Ebene soll dabei als Türöffner fungieren. Wir werden die Zusammenarbeit noch vertiefen und ausweiten, denn der Austausch hilft beiden Regionen bei ihrer Weiterentwicklung“, so Sigl.
Schwerpunkte sollen künftig im Bereich Umweltschutz und Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Bildung und e-Government sowie im Rahmen des Erfolgsprojekts Duale Ausbildung sein. „Auch im Kulturbereich sollen die Beziehungen und die Unterstützung Oberösterreichs noch vertieft werden. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass Novi Sad 2021 Kulturhauptstadt Europas sein wird“, erklärt Sigl.
Als Abschluss der Informationsreise stand eine Besichtigung des Fleischverarbeitungsbetriebes Mitros, Teil der Gierlinger Holding aus Ottensheim, am Programm.
„Serbien und die Provinz Vojvodina sind auf dem richtigen Weg, um das Ziel EU-Mitgliedschaft zu erreichen. Beinahe die Hälfte der 34 Kapitel sind bereits eröffnet. Dennoch gibt es noch einige Herausforderungen, wie die Stärkung der Rechtssicherheit, ein verstärktes Engagement bei der Sicherheit sowie Reformen, die sie in Angriff nehmen müssen. Die EU, Österreich und Oberösterreich werden Serbien und die Autonome Provinz Vojvodina unterstützen“, so Sigl.