Landeskorrespondenz
Wildwarner für die oö. Landesstraßen verringern das Unfallrisiko
(Presseaussendung vom 9.11.2018)
"Seit dem Start des Projektes Wildschutz 2010 konnte bis jetzt ein Rückgang um mehr als 14.000 Wildunfälle verzeichnet werden", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Gemeinsam mit dem Oö. Landesjagdverband und vier Versicherungen (OÖ Versicherung, Generali Versicherung OÖ, Zürich Versicherung und Wiener Städtische) werden im Zuge des 'Projekts Wildschutz' Wildunfälle durch die Montage von optischen und akustischen Wildwarnern an oö. Landesstraßen vermieden. Auch im Jahre 2018 wurde ein Budget von 134.817 Euro für Wildwarner an oö. Landesstraßen für die Verkehrssicherheit investiert. Damit wurden sowohl Neubaulose mit Wildwarnern ausgestattet, als auch das Netz an Wildwarnern auf bestehenden Straßen nachgerüstet.
Seit dem Projektbeginn 2010 wurden insgesamt über 1.262.000 Euro für den Ankauf von optischen und akustischen Wildwarnern ausgegeben. Bis dato wurden damit
- ca. 572 Straßenkilometer
- in 15 Bezirken,
- entlang von 332 Streckenabschnitten,
- in 191 verschiedenen Jagdgenossenschaften
- 25.297 Stück optische und akustische Wildwarner
auf den Straßenleitpflöcken montiert.
Neue Innovation aus Oberösterreich
Auf dem Großteil der Streckenabschnitte konnte eine Reduktion der Wildunfälle von mehr als 80 % verzeichnet werden. Einige wenige Abschnitte sind problembehaftet. Beispielsweise aufgrund sehr hoher Böschungen sind die herkömmlichen Wildwarngeräte nicht so effizient einsetzbar, wie anderswo. Auch Wildunfälle bei Tag und bei einsetzender Dämmerung sind derzeit noch risikobehaftet.
Seit Herbst 2018 sind deshalb Wildwarner der neuesten Generation im Einsatz, die tag- und nachttauglich sind. Bei diesen Geräten erfolgt die Aktivierung sowohl durch das Scheinwerferlicht der Fahrzeuge sowie auch durch die Geräusche von Motor und Reifen, die mittels eines eigebauten Mikrofons registriert werden.
Herannahende Fahrzeuge werden so auch erkannt, wenn der Wildwarner nicht direkt auf einem Leitpflock neben der Straße montiert ist. Dadurch ist es auch möglich, bei tiefen Straßeneinschnitten die Wildwarner abseits der Straße direkt auf Kanten von Böschungen bzw. bei Dickungen zu montieren. Wird ein herannahendes Fahrzeug erkannt, so gibt der Wildwarner ein akustisches Signal (schriller Pfeifton) ab und hält dadurch das Wild vom Überqueren der Straße ab. Die aktivierten Warner senden zusätzlich auch ein Funksignal an die im Umkreis ca. 100 m befindlichen Wildwarner, die dadurch ebenfalls aktiviert werden und einen Warnton abgeben. 52 Wildwarner der neusten Generation sind derzeit auf einem 5 Kilometerabschnitt der L 576 Mühlviertleralmstraße zwischen Bad Zell und Schönau abgebracht. Darüber hinaus wurde entschieden, die B 148 im Bereich der Umfahrung St. Peter mit diesem Wildwarntypus auszustatten. Die Montage von rund 280 Stück wird in etwa zwei Wochen erfolgen.
Für 2019 ist geplant fünf bis sechs Jagdgenossenschaften mit Wildwarnern der neuesten Generation (Wegu Day & Night) auszustatten. Dabei werden primär jene Strecken ausgerüstet, auf denen derzeit die herkömmlichen Wildwarner keine befriedigenden Ergebnisse erzielen konnten.
"Mit der neuen und noch effizienteren Generation der Wildwarner können wir die Zahl der Wildunfälle weiter verringern. Das steigert einerseits die Verkehrssicherheit auf unseren Landesstraßen und minimiert darüber hinaus das Risiko für die Tiere", so Steinkellner. Das Projekt Wildschutz läuft vorerst noch bis 2019. Die Zusage für die Weiterführung des Projekts gibt es von LR Mag. Günter Steinkellner aber bereits. Derzeit sind 120 Ansuchen von Jagdgesellschaften für Ausstattung von Wildwarnern an oö. Landesstraßen in Bearbeitung!