Landeskorrespondenz
Bereits 65.200 Einsatzstunden der Winterdienstmitarbeiter/innen wurden geleistet
(Presseaussendung vom 14.1.2019)
Der Winterdienst zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Straßenmeistereien. Vor allem in den topografisch schwierigen Lagen sind bei den aktuellen Wetterbedingungen die Fahrer/innen besonders gefordert, eine effiziente Arbeit zu verrichten. Dies ist ein Zusammenspiel aus Technik, Know-How und fleißigem Arbeitseinsatz.
Winterdienst ist eine Hightech-Wissenschaft. Die Feuchtsalzstreuung gilt als Stand der Technik
Das Infrastrukturressort ist in ständigem Kontakt mit der Wissenschaft. So wurden in den letzten Jahren unter anderem von der TU Wien intensive Studien und Feldversuche zur Optimierung der Salzstreuung durchgeführt. Seit Jahren ist die sogenannte Feuchtsalzstreuung in Oberösterreich Stand der Technik. Dabei wird dem Salz während der Streuung ein variabler Anteil flüssiger Salzsole beigemengt. Das verhindert einerseits die Verwehung des Salzes während des Streuvorganges und bewirkt das Anhaften des Streustoffes auf der Straße und damit eine wesentlich längere Liegedauer im Vergleich zur Trockenstreuung.
Für die Präventivstreuung auf trockener Fahrbahn ist die Verteilung mit erhöhten Soleanteilen von 50 % bzw. 70 % oder die Streuung mit reiner Sole am besten geeignet, da dabei nur geringe Salzmengen benötigt werden und eine längere Liegedauer auf der Fahrbahn gewährleistet ist. Für das Auftauen der nach der Schneeräumung verbleibenden Schneemenge ist hingegen ein höherer Salz- und ein geringer Soleanteil von 30 % effektiver. Um in jeder Streusituation das jeweils am besten geeignete Verhältnis von Trockensalz und Flüssigsole einstellen zu können, wurde der Fuhrpark der Straßenmeistereien sukzessive auf die Streuung mit variablen Soleanteilen umgerüstet. Dadurch lassen sich Einsparungen von bis zu 20 % beim Streusalzverbrauch bei gleichzeitig verbesserter Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer/innen erreichen.
Voraussetzung für den Einsatz dieser Technologie sind aber neben leistungsfähigen Trägerfahrzeugen bzw. Streuautomaten auch leistungsfähige Informationssysteme, die den Winterdienst-Mitarbeiter/innen jederzeit Daten über den Fahrbahnzustand und die Witterung liefern und es ihnen somit ermöglichen, in jeder Situation die optimale Taustoffmischung und Dosiereinstellung zu wählen.
Modernste Hilfsmittel für den Winterdienst: Glättefrühwarnanlagen und Straßenzustandskameras
Den Mitarbeiter/innen in den Straßenmeistereien stehen umfangreiche technische Hilfsmittel zur Verfügung. Ein Online-Wetterprognose-Werkzeug mit stündlich aktualisierten Wetterprognosen für jede Straßenmeisterei sowie Satellitenbildern und Wetterradarkarten ermöglichen den Winterdienst-Mitarbeiter/innen, sich frühzeitig über kommende Wetterereignisse zu informieren und rechtzeitig bei Wetteränderungen zu reagieren. Das Programm LAWIS von Austro Control MeteoServe steht jedem Winterdienstmitarbeiter am Arbeitsplatz, zu Hause bzw. am Smartphone zur Verfügung. Dieses System erzeugt bei unvorhergesehenen Wetterereignissen auch aktive Warnungen für die betroffenen Straßenmeistereien und zeigt diese in Echtzeit im System an. Zusätzlich erfolgt eine automatische SMS-Alarmierung der Winterdienstkoordinator/innen. Darüber hinaus liefert ein Netz von 106 automatischen Glättefrühwarnanlagen und über 200 Straßenzustandskameras an exponierten Stellen laufende Echtzeit-Informationen über den Zustand der Straßen. Das Netz der Glättefrühwarnstationen und Straßenkameras wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert und deren Funktionalität weiter ausgebaut. 129 automatische Meldeanlagen für Straßenglätte und 268 Straßenzustandskameras liefern den Winterdienstverantwortlichen Informationen über Straßenzustand, Untergrundtemperaturen, Windgeschwindigkeiten und Restsalzmengen und helfen damit bei der Festlegung der Einsatzschwerpunkte. „Die beste Technik nützt nichts ohne den Einsatz unserer fleißigen Winterdienstmitarbeiter/innen. Ich möchte mich bei jedem Einzelnen für das tolle Engagement bedanken. In der aktuellen Wintersaison 2018/19 wurden bereits 65.200 Einsatzstunden geleistet“, so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner abschließend.