Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „Bundesregierung bleibt konkrete Antworten bei Pflege schuldig“

Landeskorrespondenz

Pflegende Angehörige entlasten und Pflegegeld sofort anheben

 

(Presseaussendung vom 14.1.2019)

Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer appelliert an die Bundesregierung, das Pflegethema nicht bis Ende des Jahres hinauszuschieben. Laut Birgit Gerstorfer ist es notwendig, rasch Maßnahmen zu ergreifen: „Wir brauchen eine sofortige Anpassung des Pflegegeldes in allen Pflegestufen und eine regelmäßige Valorisierung“.  

 

Die Zahl der potenziell pflegebedürftigen Älteren in unserer Gesellschaft steigt. „Um diesen Menschen auch in Zukunft Versorgungssicherheit bieten zu können, bedarf es Anpassungen in vielerlei Bereichen. Ich fordere eine sofortige Anhebung des Pflegegeldes in allen Pflegestufen und nicht erst ab Stufe 4. Das Pflegegeld wurde über 25 Jahre lang nicht angemessen valorisiert. Die Pflegebedürftigen bekommen dadurch um 30 Prozent weniger als im Jahr 1993“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Zur Entlastung der pflegenden Angehörigen fordert sie einen Ausbau der Mobilen Dienste und die Erweiterung von Tagesbetreuungsangeboten.

 

Konkretes Maßnahmenpaket in Oberösterreich

Alleine in Oberösterreich werden bis zum Jahr 2025 rund 1.600 zusätzliche Pflegekräfte (Vollzeitäquivalente) benötigt. „Für mich hat es oberste Priorität, dass wir ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte für die Altenbetreuung und Pflege gewinnen. Wir haben in kürzester Zeit den ersten Lehrgang „Junge Pflege“ für Pflichtschulabsolvent/innen gestartet. Zusätzlich gibt es flexiblere Ausbildungsangebote und die Möglichkeit, sich bereits während der Ausbildung anstellen zu lassen“, betont Gerstorfer.

 

Im Jahr 2019 werden voraussichtlich 36 Ausbildungslehrgänge zum/r Fachsozialbetreuer/in Altenarbeit (FSB „A“) gestartet. Um diese Lehrgänge auch voll belegen zu können, ist die Existenzsicherung während der Ausbildung ein entscheidendes Kriterium. Neben dem Fachkräftestipendium wird in Oberösterreich zusätzlich der Kombi-Lehrgang Pflege angeboten, welcher Ausbildung und Anstellung vereint.  Dieses Modell sieht vor, dass es ab sofort möglich ist, im Rahmen einer Teilzeit-Anstellung in einem Alten- und Pflegeheim Geld zu verdienen und parallel eine fundierte Ausbildung für den Sozialbereich zu erlangen. Das bringt den Auszubildenden – im Vergleich zum Fachkräftestipendium des Bundes – zusätzliche Vorteile: Die Anstellungszeit ermöglicht bereits während der Ausbildung den Erwerb von Pensionszeiten, außerdem haben die Auszubildenden nach ihrem Abschluss als FSB „A“ bereits einen fixen Arbeitsplatz in einem Alten- und Pflegeheim.