Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 20.1.2019)
Nicht nur beim heutigen „Supervollmond“ werden viele Menschen begeistert den Sternenhimmel betrachten, das Bewusstsein für den Wert der Sichtbarkeit der Nachtlandschaft steigt. Lange stand die künstliche Beleuchtung unter dem Motto „Mehr Licht“. Nun wird immer klarer: es gibt auch ein Zuviel des Guten, es braucht nicht immer mehr, sondern „besseres Licht“.
Denn immer mehr Licht hat gravierende Nachteile:
- negative Einflüsse auf den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen mit negativen Gesundheitsauswirkungen
- Energieverschwendung
- Energie wird ungenutzt in die Atmosphäre gelenkt, der Sternenhimmel ist oft nur noch in entlegenen Gebieten zu bewundern
- Negativauswirkungen auch auf die Tierwelt
Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: “Oberösterreich ist das erste Bundesland, das hier Gegenmaßnahmen startet. Beim Umweltkongress im vergangenen Jahr an der Bruckneruniversität haben wir mit Fachexperten praktikable Lösungsvorschläge erarbeitet, mit Steinbach am Attersee und Kirchschlag zeigen bereits zwei Mustergemeinden, wie ein Gegensteuern möglich ist. Und morgen soll sich das Land Oberösterreich in einem eigenen Antrag in der Landesregierung zur Umsetzung konkreter Vorbildwirkung verpflichten“.
In diesem Antrag heißt es unter anderem:
- das Land Oberösterreich hat Vorbildwirkung beim Einsatz umweltgerechter und effizienter Außenbeleuchtung bei Landesgebäuden, Landesanlagen und Straßen und setzt diese aktiv um
- die Abteilung Gebäude- und Beschaffungs-Management sowie die Direktion Verkehr werden beauftragt, bei Sanierungen und Neubauten die Empfehlungen des „Österreichischen Leitfadens Außenbeleuchtung“ als Planungsgrundlage anzuwenden.
Dieser Leitfaden wurde von Oberösterreichs Experten erarbeitet und definiert die technischen Vorgaben für „Besseres Licht“ etwa durch Vermeidung von breiter Lichtstreuung, präziser Beleuchtung des erwünschten Bereiches ohne Streuverluste, Lichtfarben etc.
Anschober: “Damit soll Oberösterreich das erste Bundesland mit einer konkreten Selbstverpflichtung gegen Lichtverschmutzung werden. Wir wollen aber weiter gehen: es sollen die ersten Dark-Sky-Parks entstehen, mit denen sich Gemeinden zu Regionen mit speziellen Maßnahmen zusammenschließen und die strengen internationalen Standards umsetzen. Wir wollen aber auch verstärkt Betriebe beraten und Gemeinden bei der Umstellung unterstützen. Dieses Paket wird einstimmig auch vom Umweltbeirat unterstützt. Diese Empfehlungen des Umweltbeirates werde ich morgen ebenfalls der Landesregierung vorlegen, mit dem Ziel, dass die Landesregierung dieses Paket zur Kenntnis nimmt und unterstützt.“