Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 25.1.2019)
Weingärten von Hand gießen, Gebäude mit den Steinen aus der Umgebung errichten und aufgrund des Wassermangels nur einmal in der Woche duschen –eine völlig andere Welt erwartete Fabian Furtner und Lukas Sumereder bei ihrem Praktikum in Israel. Acht Wochen verbrachten sie auf dem von einem christlichen Palästinenser geführten Betrieb „Nasser“. Dabei konnten viele neue, wertvolle Erfahrungen gesammelt werden und die Schüler der LWBFS Waizenkirchen sind sich einig: ihr Auslandspraktikum war sowohl fachlich auch als persönlich eine riesige Bereicherung.
Die gute fachliche Ausbildung ist die Grundlage der hochqualitativen Landwirtschaft in Oberösterreich. Fixer Bestandteil des Lehrplanes der landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen sind dabei auch Praktika entweder im Inland oder im Ausland, um internationale Erfahrung zu sammeln und die persönliche Entwicklung zu fördern. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger erfuhr im direkten Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern der LWBFS Waizenkirchen von den Erlebnissen während der Auslandspraktika: „Zumindest acht Wochen im Ausland auf professionellen Betrieben mitzuarbeiten, andere landwirtschaftliche Systeme kennen zu lernen und dadurch auch Inputs für die eigene fachliche Praxis zu gewinnen, das sind die Ziele der Auslandspraktika. Daneben gilt es aber auch, die Gastländer kennen zu lernen, neue Freundschaften zu schließen und auch ganz einfach eine spannende Zeit in anderen Teilen der Welt zu erleben.“
In der Fachrichtung Landwirtschaft sind zumindest acht Wochen Pflichtpraktikum vorgesehen, diese werden im Alter von rund 16 Jahren nach der 2. Schulstufe absolviert. In den Fachrichtungen Gartenbau (LWBFS Ritzlhof) und Pferdewirtschaft (ABZ Lambach) sind die zukünftigen Agrarprofis sogar zwei ganze Semester ab der dritten Schulstufe auf Praktikum. Die Zielländer sind vielfältig, von den Vereinigten Staaten bis Israel. Es gibt dabei keine zentrale Liste an Partnerbetrieben, der Kontakt wird meist persönlich oder über die Schule und die Lehrkräfte hergestellt. Daher erfordert bereits die Organisation und Vorbereitung das volle Engagement der Schülerinnen und Schüler.
„Da die Schülerinnen und Schüler als Volontäre auf den meisten Betrieben keine Bezahlung erhalten und auch die An- und Abreise zu finanzieren ist, unterstützt das Land Oberösterreich die Pflichtpraktika mit einer Förderung. Dies ist eine Investition in die Zukunft der oberösterreichischen Landwirtschaft. Einen Blick von außen auf die in Österreich übliche landwirtschaftliche Praxis zu erhalten und die im Ausland gewonnenen Erfahrungen auf den eigenen Höfen einzubringen, das sind die langfristigen Vorteile der Praktika. Es gibt immer noch was zu lernen, besonders wenn man wie in Israel oder in den USA auf völlig andere landwirtschaftliche Systeme trifft,“ so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.