BM Hofer / LR Steinkellner: Bilaterales Treffen in Prag mit Verkehrsminister Dan Ťok

Landeskorrespondenz

Prag - Linz wächst näher zusammen. Konstruktives Arbeitsgespräch über Projekte mit europäischer Reichweite

 

(Presseaussendung vom 25.1.2019)

Zu einem bilateralen Transit-Gespräch traf sich am gestrigen Donnerstag, 24. Januar 2019, Bundesverkehrsminister Ing. Norbert Hofer mit seinem tschechischen Amtskollegen Dan Ťok. Beim Arbeitsgespräch standen Straßen- und Bahn-Infrastrukturthemen auf der Agenda. Begleitet wurde Norbert Hofer von Oberösterreichs Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner und ASFINAG-Geschäftsführer Dr. Josef Fiala.

 

Der tschechische Verkehrsminister informierte darüber, dass bis zum Jahr 2021 die digitale Vignette in Tschechien eingeführt werden soll. BM Norbert Hofer bot seinem tschechischen Kollegen einen Erfahrungsaustausch mit der ASFINAG an, die jenes System bereits erfolgreich einführte und verwendet. „Bereits jetzt ist der Anteil der digitalen Vignette bei knapp 30 Prozent“, erklärt Verkehrsminister Norbert Hofer.

 

Im Zentrum des Gespräches standen allerdings die aktuellen Straßen-Ausbauprojekte beider Länder. Darunter die A5 Nord Autobahn/D52 (Verbindung Wien - Brünn) und die S10 Mühlviertler Schnellstraße/D3 (Verbindung Linz - Prag). Auf tschechischer Seite wurde die Fertigstellung der D3 für 2025 in Aussicht gestellt. Bei der D52 seien noch einige umweltrechtliche Verfahren ausständig - hier rechnet Minister Tok aber ebenfalls mit einer Inbetriebnahme bis spätestens 2026. Dabei helfen soll ein in Ausarbeitung befindliches Gesetz, wonach Genehmigungsverfahren künftig rascher abgewickelt werden sollen.

 

„Für die S10 wurde im November 2017 die Umweltverträglichkeitsprüfung angemeldet. Für das laufende Jahr erwarten wir die öffentliche Auflage des Projektes und die UVP-Verhandlung“, beschreibt ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala den Status Quo des Projekts.

 

Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner steht beim voranschreitenden Autobahnlückenschluss in Richtung Wullowitz eine weitere Komponente in unmittelbarem Zusammenhang. „Die Weiterführung der S10 in Richtung tschechischer Staatsgrenze stellt eines der wichtigsten Straßenprojekte für Oberösterreich dar. Die dadurch lückenlos zusammenwachsende hochrangige Verkehrsachse Berlin-Prag-Linz bringt darüber hinaus ein Wachstumspotential für die Wirtschaftsregion mit sich. Simultan laufen bereits die Vorbereitungen für das Infrastrukturprojekt Linzer Osttangente auf Hochtouren. Um einem innerstädtischen Linzer-Verkehrsinfarkt zu entgehen, müssen beide Infrastrukturprojekte in Zusammenhang gesehen und prioritär behandelt werden“, unterstreicht Steinkellner.

 

Im Bahnbereich rücken beide Länder enger zusammen. Auf der Verbindung Prag - Budweis finden derzeit Modernisierungsmaßnahmen statt. Mittelfristig soll es gelingen, die Fahrzeit Linz - Prag auf unter vier Stunden zu bringen. Aktuell liegt sie dank neuer Expresszüge bei vier Stunden und zehn Minuten.

 

„Es war ein sehr gutes Arbeitsgespräch in freundschaftlicher Atmosphäre. Österreich und Tschechien wachsen durch die unterschiedlichen grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekte näher zusammen. Gemeinsam mit Ungarn bilden unsere drei Länder einen starken Kern in Mitteleuropa, der auch als Stabilisator für die EU eine wichtige Bedeutung hat“, ist Verkehrsminister Norbert Hofer überzeugt.