Landeskorrespondenz
Diskussionen um Feinstaub und Stickoxide müssen ehrlich, transparent, fair und faktenorientiert geführt werden und nicht im Sinne eines Klimamystizismus.
(Presseaussendung vom 31.1.2019)
„Europaweit mögen unterschiedliche Sichtweisen zum Themengebiet Luftgüte existieren, doch ein verbindendes Element ist, dass wir alle die gleiche Luft atmen. Dass die Luft als wahrhaftig lebensnotwendiger Sauerstoff sauber sein muss und keine Gesundheitsschädigungen hervorrufen darf, ist unbestreitbar und wird meinerseits mit vollen Kräften unterstützt. Kernelement ist aber eine fair geführte Diskussion in der Thematik der gesundheitsgefährdenden Grenzwerte. Die Initiative dafür ist zu unterstützen, denn eine sachliche und faktenorientierte Herangehensweise ist einem ideologischen Blindflug vorzuziehen. Nur der ehrliche und transparente Umgang mit diesem Thema macht ein abgestimmtes, gemeinsames, strategisches Vorgehen möglich“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner
In der benachbarten Bundesrepublik Deutschland wird die Freiheit der Tempowahl auch in Zukunft bestehen bleiben. Wie der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte, gäbe es im klimapolitischen Zusammenhang intelligentere Steuerungsmöglichkeiten als allgemeine Tempolimits. Egal in welche Himmelsrichtung man sich dreht, überall gibt es eigene Konzepte für saubere Luft. Nachdem der Westen auf intelligente Steuerungsmöglichkeiten setzt, gibt es nördlich von Oberösterreich weitere interessante Luftgütepläne. Aufgrund drohender Dieselfahrverbote in Deutschland boomt aktuell das tschechische Gebrauchtwagengeschäft. Untersuchungen zeigen, dass rund 63 % der Importgebrauchtwagen aus Deutschland stammen. Der Großteil davon hat einen Dieselmotor. Auch im Süden – nämlich in Slowenien - scheint dieses Modell der Klimarettung erfolgsversprechend. Der einzige Unterschied liegt hier im Anteil der Dieselmotorgebrauchtwagen. Während in Tschechien nur 60 % der Gebrauchtwagen dieselbetrieben sind, verzeichnet der slowenische Markt einen noch größeren Anteil von rund 78 %. Weiter süd-östlich in Griechenland gibt es praktischerweise kein Luftproblem. Grund dafür könnte die dort angewandte Methodik sein. Während die Bundesrepublik 250 verkehrsnahe Messstationen besitzt, gibt es in Griechenland lediglich neun. Die vorgeschriebene Anbringung auf maximal vier Metern gestaltet sich hier ebenfalls flexibler. Weil man beispielsweise in Thessaloniki auf rund 35 Meter Höhe misst, können die Grenzwerte gerade noch eingehalten werden. „Glücklicherweise atmen wir hierzulande unsere saubere oberösterreichische Luft und nicht jene aus den europäischen Nachbarstaaten. Doch lässt man die Ironie beiseite, fällt auf, dass überall subjektive Sichtweisen herrschen, die von der großen Klammer mit dem Namen ‚Grenzwerte‘ umschlungen werden“, so Steinkellner
Die These, dass Stickoxide und Feinstaub gesundheitsgefährdend sind, wird aktuell in Deutschland von mehr als 100 Wissenschaftlern und Lungenfachärzten bezweifelt. In einem gemeinsam aufgesetzten Papier heißt es, dass es derzeit keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und NOx gäbe. Darauf aufbauend soll eine Neubewertung der wissenschaftlichen Studien durch unabhängige Forscher erfolgen. Ziel ist somit ein verständlicher und wissenschaftlich fundierter Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und deren starken oder geringen Einflüssen auf die menschliche Gesundheit.
„Ich begrüße gleichermaßen eine transparente Herangehensweise als auch eine intakte Luftqualität. Der oberösterreichische Infrastrukturansatz und Beitrag liegt in der Attraktivierung und dem Ausbaus des ÖV-Angebots“, unterstreicht LR Steinkellner abschließend.